Fitness Das Rad hat sein Leben verändert

Seine gesundheitlichen Probleme hat Norbert Nowok vor allem durch Radfahren in den Griff bekommen.

Fitness: Das Rad hat sein Leben verändert
Foto: Ralf Seck

Burscheid. „Ein Bananensplit muß es sein, serviert in einem Eiscafé inmitten einer historischen Altstadt, zum Beispiel in Hückeswagen.“ Norbert Nowok aus Benninghausen sinniert über den perfekten Tag. „Eine sonntägliche Radtour mit meinen Kumpels, mindestens vier Stunden durchs Bergische Land fahren.“ Aber der Ausritt wäre nicht perfekt ohne eine kleine Belohnung zwischendurch: am liebsten besagtes Bananensplit.

Die bemerkenswerte Fitness des zweifachen Familienvaters ist das Resultat regelmäßiger sportlicher Aktivitäten. Drei bis vier mal wöchentlich fährt der gelernte Dreher die 20 km bis zu seinem Arbeitsplatz bei Tectrion im Chempark Leverkusen mit dem Rad. „Den Rückweg garniere ich gerne mal mit einem kleinen Umweg, das kann dann schon mal eine Stunde länger dauern,“ sagt er augenzwinkernd. Zusätzliche Fitness holt sich Nowok, der als Jugendlicher Turner beim TuS 04 Leverkusen und Fußballer beim TuS Rheindorf war, in seinem eigenen Kraftraum. Zur Erhaltung der geistigen Fitness und als Koordinationsübung nimmt er auch gerne seine vier Jonglierbälle in die Hand.

Doch es gab Zeiten, da ging es dem 1955 geborenen Hobby-Pianisten gesundheitlich gar nicht gut. Etwas Übergewicht und Herzprobleme machten ihm zu schaffen. Ärzte stellten Arteriosklerose fest; ein Stent musste eingesetzt werden. Der medizinische Eingriff war Warnsignal und Wendepunkt zugleich. „Ich fühlte mich nicht mehr wohl und wollte unbedingt gesundheitsbewusster Leben. Ich habe die Ernährung umgestellt und die tägliche Schachtel Zigaretten gegen vermehrtes Radfahren eingetauscht“, sagt der stolze Großvater einer Enkeltochter. Schnell stellte sich eine körperliche Besserung ein. Der gelenkschonende Sport stärkt seitdem Herz und Kreislauf und „so ganz nebenbei“ hat er acht Kilogramm an Körpergewicht weggestrampelt.

Neben den regelmäßigen Fahrten zum Arbeitsplatz schwingt er sich zusätzlich noch zweimal wöchentlich in den Sattel und genießt zwischen zweieinhalb und fünf Stunden lang den Fahrtwind und die Bergische Landschaft. „Ich folge nicht konsequent einem Trainingsplan, ich fahre lieber nach Lust und Laune. Ich würde mich als Genussfahrer bezeichnen, liebe den Waldgeruch nach einem ausgiebigen Regenschauer, aber auch die Landluft mit den vielfältigen Düften der Bauernhöfe.“

Exemplarisch für Nowoks Liebe zum Radfahren war das Night on Bike-Rennen vor zwei Wochen in Radevormwald, bei dem er für das Campana-Team an den Start ging. Trotz eines Sturzes kam Aufgeben für ihn nicht in Frage. „Die Lust am Radfahren war in diesem Moment immer noch größer als der Frust über die schmerzhaften Blessuren.“ Der Lohn für die nächtliche Strapaze war der zweite Platz in seiner Altersklasse. Die Lieblingsstrecken des im Sternzeichen Fische geborenen Nowok sind die Gegenden rund um die Dhünn-Talsperre, Boxberg oder Halzenberg. Aber auch der Bergische Panoramasteig, der Bergische Weg sowie die Balkantrasse haben es ihm angetan.

„Unsere heimatliche Landschaft ist einfach nur schön. Auf den Naturpfaden mit seiner interessanten Topografie fühle ich mich richtig wohl.“ Gerne denkt der 60-jährige aber auch an seine Urlaube in Lofer/St. Martin in Österreich zurück. Dreimal bereits hat er die Hinfahrt zusammen mit seinem Freund Dietmar Wendt mit dem Rad gemeistert, und zwar auf verschiedenen Routen. „Einmal waren wir neun Tage und 1 200 Kilometer unterwegs, dann hatten wir uns den Urlaub mit unseren Frauen redlich verdient.“ Auch in diesem Sommer geht es wieder nach Lofer. Diesmal werden die Räder allerdings erst am Urlaubsort ausgepackt.

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