Das öffentliche Zähneputzen

Flashmob: Spaß-Aktion sorgt für Verwunderung auf der Festmeile.

Burscheid. Grinsen, Staunen, Kopfschütteln: Die Reaktionen der Frühlingsfest-Besucher waren gemischt, konnten sie doch mit dem, was sie da sahen, ganz und gar nichts anfangen. Am Samstagnachmittag packten plötzlich zwölf junge Menschen ihre Zahnbürsten inklusive Zahnpasta und Putzbecher aus und marschierten mit kreisenden Armbewegungen unbeirrt über die Festmeile.

Was jeden Zahnarzt erfreuen würde, rief beim Publikum nur Fragezeichen hervor. Von der Vermutung einer "neuen Werbung" über einen "neuen Sport" bis hin zu "Es wird schon seinen Grund haben" tappten die verdutzten Besucher im Dunkeln. So schnell das Dutzend fleißiger Dentalborsten-Freunde auftauchte, so schnell tauchte es auf Höhe der Volksbank auch wieder unter.

Die skurrile Aktion war ein so genannter Flashmob, bei der sich eine Gruppe aus Spaß für kurze Zeit zu einer absurden Tätigkeit trifft. Über die Internet-Plattform StudiVZ hatten sich die Teilnehmer verabredet. Dass von über 200 Gruppenmitgliedern nur zwölf erschienen, fand Mitorganisatorin Regina Struminski schade.

Trotzdem war es für sie und ihre Mitstreiter eine interessante Erfahrung: "Vorher habe ich gedacht, es wird gleich peinlich. Aber die Leute sehen einen an und finden es lustig." Martin Schöwe hob den Spaßfaktor hervor: "Es war toll, mit einer alltäglichen Sache wie Zähneputzen die Menschen zum Staunen zu bringen. Jeder macht sich Gedanken, obwohl es keinen Hintergrund gibt."

Seit April liefen die Vorbereitungen über die Internet-Plattform, auf der auch über den Inhalt der Aktion abgestimmt werden konnte. Alternativen zum Zähneputzen waren eine Kissenschlacht und ein regungsloses Stehenbleiben. BenS

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