Das ist die neue Sonderbriefmarke

Die Weihnachtsmarke kostet einen Euro, davon gehen 30 Cent an gemeinnützige Projekte.

Das ist die neue Sonderbriefmarke
Foto: Mira Unkelbach

Köln. Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier hat im Kölner Dom die diesjährige Sonderbriefmarke zum Weihnachtsfest vorgestellt. Sie zeigt einen Ausschnitt des von Stefan Lochner geschaffenen Altars der Stadtpatrone in der Marienkapelle des Kölner Doms. Gestaltet wurde die Marke, die seit dem 2. November in den Verkaufsstellen der Deutschen Post erhältlich ist, von Prof. Heribert Birnbach aus Bonn. Ihr Wert beträgt 70 Cent plus 30 Cent — der zusätzliche Erlös aus dem Verkauf der Marken kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege zugute.

„Die Weihnachtsmarke 2017 bewirkt im doppelten Sinne Gutes“, sagte Rainer Maria Kardinal Woelki in einem geistlichen Wort zum Motiv des Sonderpostwertzeichens. „Zum einen durch ihren Erlös und zum anderen, weil sie aus jedem Brief, auf dem sie durch die Welt reist, eine Weihnachtsbotschaft macht: Die Herrlichkeit Gottes, die über uns leuchtet wie einst den Heiligen Drei Königen — sie weist uns den Weg. Es ist der Weg des Lebens, und zwar für uns alle.“

Die Heiligen Drei Könige, deren Anbetung die Marke zeigt, bezeichnete Woelki in seiner Betrachtung als Lebensretter Jesu. „Der Retter selbst bedurfte der Rettung, sonst hätte Herodes auch ihn nur wenige Tage nach seiner Geburt dahin gemetzelt“, so der Kölner Kardinal. „Vor diesem Schicksal wurde Jesus durch die Heiligen Drei Könige bewahrt. Sie waren in diesem Fall — so würden wir heute vielleicht sagen — so etwas wie Fluchthelfer.“ Ein Vergleich, den Woelki auch für einen Kommentar zur aktuellen Flüchtlingspolitik nutzte: „Wir werden auch in naher Zukunft weiterhin mit Migration verantwortlich und menschlich zugleich umzugehen haben — und dazu gehört auch der Nachzug von Familien.“

Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier erinnerte sich bei der Vorstellung der Marke an seine eigene Jugendzeit als „Markensammler“ — und warb um mehr öffentliche Anerkennung für Philatelisten. „Auch im Zeitalter der Digitalisierung ist es gut, dass es Briefmarken und Postwertzeichen gibt“, so Altmaier. Die Sondermarken seien auch für denjenigen erschwinglich, die sich sonst keine Wohltätigkeit leisten könnten. „Sie stehen für einen verlässlichen Finanzbetrag, mit dem in unserem Land viel Gutes getan werden kann“, sagte Altmaier.

Der um 1440 von Stefan Lochner geschaffene Altar der Stadtpatrone im Dom, den die Marke ausschnittsweise zeigt, zählt zu den herausragenden Kunstwerken des Spätmittelalters in Deutschland. Es handelt sich ursprünglich um den Hauptaltar der Kölner Ratskapelle St. Maria in Jerusalem. Gewidmet ist der Altar den Patronen der Stadt Köln. Auf dem Mittelbild der Festtagsseite thront die Gottesmutter Maria mit dem Christuskind. Sie ist umgeben von den Heiligen Drei Königen und ihrem Gefolge. Der Erwerb der Reliquien dieser Heiligen im Jahr 1164 war für das Selbstbewusstsein der Stadt Köln von so überragender Bedeutung, dass man die drei Kronen noch im zwölften Jahrhundert in das Stadtwappen aufnahm. Die Fahnen der Könige auf dem Gemälde Lochners symbolisieren die drei im Mittelalter bekannten Erdteile Afrika, Asien und Europa. Gleichzeitig symbolisieren die Könige auch die drei Lebensalter.

Die Sonderbriefmarken zu Weihnachten erhalten seit 2008 ein „Pluszeichen“. Mit diesem Signet will das Bundesministerium der Finanzen als Herausgeber ein Zeichen für das Ehrenamt setzen. Gleichzeitig unterstützt die Spende beim Briefmarkenkauf den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Die Weihnachts-Sondermarke kostet einen Euro, davon gehen jeweils 30 Cent in gemeinnützige Projekte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort