Das Handwerk zeigt sich innovativ

Die Zunft macht gute Geschäfte, muss aber weiter mit der Zukunft gehen. Tablets und 3-D-Scanner haben längst Einzug gehalten.

Das Handwerk zeigt sich innovativ
Foto: Kreishandwerkerschaft

Rhein.-Berg. Kreis.Modern, innovativ und auf dem Weg zum Handwerk 4.0 — so hat sich am Dienstagabend die Kreishandwerkerschaft und ihre angeschlossenen dreizehn Handwerksinnung beim Neujahrsempfang 2018 präsentiert. Der Unternehmerverband Handwerk hat zusammen mit seinen Gästen den Blick in die Zukunft gerichtet.

Kreishandwerksmeister Willi Reitz hat in seiner Rede skizziert, welche Anstrengungen das Handwerk unternimmt, um sich dem Wettbewerb, den veränderten Anforderungen und Richtlinien und dem gesellschaftlichen und technischen Wandel zu stellen. „Wer glaubt, ein Handwerker arbeitet 2018 ausschließlich mit Bleistift, Wasserwaage und Zollstock, der hat noch ein Image von vor etwa 30 Jahren abgespeichert“, erklärte Hauptgeschäftsführer Marcus Otto. „Der Einsatz von Tablets vor Ort, Drohnenflüge für einen verbesserten Überblick auf der Baustelle oder 3D-Scannern, mit denen ein Haus ausgemessen werden kann, geben die Richtung des innovativen Handwerks an.“ Die Geschäfte der meisten Handwerker liefen momentan sehr gut und auch die Prognose für die kommenden Jahre, angesichts der guten Konjunktur und der positiven Arbeitsmarktentwicklung, sei positiv. Dennoch sei es kein Selbstläufer, als Handwerker Geschäfte zu machen. „Der An-spruch des Kunden verändert sich stets, außerdem suggeriert die vernetzte Welt beispielsweise mit diversen Anleitungen über Youtube, dass Handwerksleistungen auch ohne Ausbildung und Mühe selbst erledigt werden können“, schildert der Kreishandwerksmeister, Willi Reitz, die Geschäftssituation. „Die Zeiten, in denen auf eine Neuanschaffung länger gespart wurde und man sich diese dann geleistet hat, sind vorbei.“

Ein weiteres Thema war die Schwarzarbeit. Die Handwerker im Kreis vermissten regelmäßige Kontrollen. Sowohl in ländlicher Umgebung als auch in den Städtender Kreishandwerkerschaft Bergisches Land sei Schwarzarbeit auf Baustellen und bei Privathaushalten ein großes Problem.

Doch bevor die Handwerker im Bergischen Land resigniert stillsitzen würden, arbeiteten sie an zahlreichen Projekten, um sich zukunftsorientiert aufzustellen. Neben fachlichen Förderungsmöglichkeiten der Auszubildenden durch die jeweiligen Innungen gebe es seit etwa fünf Monaten auch die Unternehmer Akademie Bergisches Land, die sich mit ihrem Seminarangebot nicht nur an Lehrlinge richte, sondern auch an Gesellen, angestellte Meister oder Firmeninhaber.

Auch beim Thema Auszubildenden-Gewinnung gehe die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land in 2018 neue Wege. Statt umfangreiches Informationsmaterial für den Besuch der diversen Berufswahlmes-sen drucken zu lassen, sei eine App speziell auf die Anforderungen der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land programmiert worden, die bereits im späten Frühjahr zum Einsatz kommen werde.

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