Das Ende einer Industrie-Geschichte

Nichts ist bald mehr zu sehen von der ehemaligen Firma Bergfeld & Heider. Dort entstehen neue Wohnungen. Das Verfahren für den B-Plan läuft.

Das Ende einer Industrie-Geschichte
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Für ein neues Wohngebiet weicht an der Hauptstraße Stück für Stück die Industriebrache der ehemaligen Firma Bergfeld & Heider. Jetzt war sozusagen symbolisches Ende einer Industrie-Ära: Das Zentralgebäude des einstigen Unternehmens, das früher Ofenrohre, Rohrleitungen und Industrieapparate hergestellt hat, wurde von der Schaufel eines Baggers nach und nach eingerissen. Nichts ist mehr davon zu sehen.

Das Ende einer Industrie-Geschichte
Foto: Barbara Sarx

Seit dem Konkurs von Bergfeld & Heider im Jahr 1996 hatte die Industriebrache neben Aldi bis vor wenigen Jahren vor allem für Negativschlagzeilen gesorgt. Sondermüll auf dem Gelände, Eigentumsstreitigkeiten, eine ungeliebte Schredderanlage, eine Zwangsversteigerung. Dann fand das rund 13 000 Quadratmeter große Gelände im Jahr 2013 einen neuen Eigentümer. Der wollte endlich die schon lange geplante Wohnbebauung umsetzen, doch noch einmal zog sich das Projekt Jahre — und ist immer noch nicht in trockenen Tüchern. Danach hatte es in vergangenen Jahren zwar in den politischen Gremien ausgesehen, doch hinter dem B-Plan ist immer noch kein Haken. „Das Bebauungsplan-Verfahren läuft noch“, erklärte gestern eine Mitarbeiterin der Verwaltung. Entsprechend müssten weiter die politischen Gremien der Stadt eingebunden werden. Eine Absegnung steht noch aus.

Letzter Stand in den öffentlichen Gremien: Entstehen sollen auf dem Flaschenhalsgrundstück des Investors „Traumhaus Projekt delta GmbH“ 47 Doppel- und Reihenhäuser sowie im Vordergrund zur Hauptstraße hin mehrgeschossige Häuser. Ein Planer, dessen Firma von Traumhaus mit der Erarbeitung eines B-Plans beauftragt worden war, sprach damals von 50 bis 60 neuen Nachbarn an der Hauptstraße. Besonderheit damals: Zu ihren Häusern sollten die neuen Bewohner über eine Privatstraße gelangen — und eine gemeinsame Zufahrt mit Aldi.

Doch diese Pläne wurde später wieder verworfen: Das städtebauliche Konzept zur Bebauung wurde erneut überarbeitet. Das Plangebiet wurde um die ehemalige Verwaltungszentrale und die dahinter liegenden Gebäude vergrößert. Außerdem musste die Zufahrt zu dem Neubaugebiet neu festgelegt werden, nachdem der Discounter Aldi seine offenbar zuvor gegebene Zustimmung zu einer gemeinsamen Zufahrt zurückgezogen hatte.

Die Erschließung sollte in der neuen Planungsversion wie früher bei der Firma entlang der Grundstücksgrenze zur Schützenhalle und dem Pennymarkt erfolgen. Im Zuge der Neukonzeption soll auch im Grundstücksbereich zur Hauptstraße hin Geschosswohnungsbau in drei Gebäudekomplexen planerisch möglich werden. Dafür ist nun die alte Firmenzentrale gewichen.

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