Das Dürscheider Chorkind schlägt selbstbewusste Töne an

Chormusik: Der YMCD, vom MGV Dürscheid als Nachwuchschor ins Leben gerufen, ist einen anderen Weg gegangen als geplant – und steht vor seinem ersten großen Konzert

Burscheid. Manchmal kann auch aus gescheiterten Plänen etwas Neues erwachsen. Der YMCD ist so ein Beispiel. Als "Young Men Choir Dürscheid" vor fünf Jahren ins Leben gerufen, sollte er ursprünglich dafür sorgen, dem überalterten MGV Dürscheid junge Nachwuchssänger zu verschaffen. Was passabel anlief, endete mit "drei Männekes", wie sich der MGV-Vorsitzende Michael Brückner schonungslos erinnert.

Die Rettung lag in einer Neuorientierung. Ein Gospelchor in Lützenkirchen war dabei, sich aufzulösen; zahlreiche Sängerinnen waren gerne bereit, nach Dürscheid zu wechseln. Aus dem "Young Men Choir Dürscheid" wurde flugs der "Young Music Choir Dürscheid", nicht nur Geschlechter-, sondern auch Altersgrenzen fielen - und der YMCD verfügt heute über 15 Sängerinnen und sieben Sänger zwischen 14 und 60 Jahren. "Das Wort Young bezieht sich mehr auf die Musikauswahl als auf das Alter", lacht Dirigentin Angelika Döring-Krüger.

Unter dem Dach des MGV Dürscheid probt der Chor immer donnerstags von von 18.15 bis 19.45 Uhr im Dürscheider Sängerheim eine bunte Mischung aus Pop, Rock’n’Roll, Schlager, Gospel und Folk. Viel Wert wird dabei auch auf die Bühnenpräsenz gelegt: Bewegung ist Pflicht.

Kleinere Konzerte, meist angedockt an den MGV, hat der YMCD in den vergangenen Jahren bereits hinter sich gebracht. Doch jetzt will er endgültig aus dem Schatten seines Gründungsvereins heraustreten und das erste eigene große Konzert im Haus der Kunst veranstalten. "All inclusive" ist die musikalische Weltreise überschrieben, die am Sonntag, 3. Oktober, ab 17 Uhr zu hören sein wird. Mit dabei ist nicht nur MGV-Dirigent Volker Wierz am Klavier, sondern auch dei Marc-Schönberger-Band. Dass auch der MGV selbst diesmal Gast beim YMCD ist und nicht umgekehrt, ist eine weitere nette Fußnote des Projekts.

Der MGV übrigens hat mit den neuen Wegen seines einstigen Nachwuchschors keine Probleme. Es gibt einige Grenzgänger zwischen beiden Chören, an erster Stelle den Vereinsvorsitzenden Michael Brückner. Und der MGV hat sich mittlerweile auf andere Art und Weise geholfen: Über einzelne Projekte werden immer wieder nicht vereinsgebundene Sänger gewonnen.

So wird der Männergesangverein beispielsweise bei seinem bis Mai 2011 befristeten Bläck-Fööss-Projekt von 16 neuen Sängern unterstützt. "Von denen bleibt sicher der ein oder andere später am Verein hängen", glaubt Brückner und rechnet damit, dass auf diesem Weg die Mitgliederzahl von derzeit 35 wieder auf 40 steigen kann.

Wachstum kann auch der YMCD vertragen - vor allem bei den Tenören. Da singt Vorsitzender Brückner noch allein auf weiter Flur. Der 3. Oktober könnte vielleicht Interesse am Mitmachen wecken: "Ich hoffe, dass der Saal voll wird." Karten gibt es zum Preis von zwölf/sechs Euro bei der Buchhandlung Hentschel und den Chormitgliedern.

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