CDU-Landesvorsitz: Laschet und Röttgen kommen auch in den Kreis

Die beiden Kandidaten haben dem Kreisvorsitzenden Deppe ihre Zusage gegeben.

Rhein.-Berg. Kreis. Der Kampf um die Spitze der NRW-CDU ist eröffnet - und die gut 2800 Parteimitglieder in Rhein-Berg werden nicht zu einer der acht Regionalkonferenzen fahren müssen, bei der sich die beiden Kandidaten Armin Laschet und Norbert Röttgen vorstellen. Kreisvorsitzender Rainer Deppe hat nach eigenen Angaben von beiden eine Zusage für einen zusätzlichen Auftritt im Kreis.

Mit Armin Laschet ist bereits der 7. September vereinbart worden. Der Termin mit Röttgen muss noch abgestimmt werden. Beide Male soll dafür eine Sitzung des erweiterten Kreisvorstands angesetzt werden, zu der dann alle Kreismitglieder eingeladen werden.

Deppe selbst sagte, er sei froh, dass es jetzt zwei Kandidaten gebe. "Ich persönlich bevorzuge den Umwelt- und nicht den Integrationspolitiker. Röttgen ist in der Breite besser aufgestellt." Damit grenzt Deppe sich von seinem Amtsvorgänger Herbert Reul ab, der sich in seiner Funktion als Vorsitzender des CDU-Bezirks Bergisches Land schon früh auf Laschets Seite geschlagen hat. "Aber die Mitglieder sollen und werden sich frei entscheiden", sagt Deppe.

Darauf legt auch Burscheids Parteivorsitzende Erika Gewehr großen Wert. Dass es vorbehaltlich des noch ausstehenden Beschlusses des Landesvorstands nun wahrscheinlich zu einer Mitgliederbefragung kommt, sieht sie angesichts der Burscheider Erfahrungen mit gemischten Gefühlen. "Die Entscheidung auf eine breite Basis zu stellen, ist ein guter Grundgedanke. Aber verbindlich ist der Landesparteitag mit seinen Delegierten."

Gewehr ist der Ex-Landesminister Laschet bisher vertrauter. Sie hält ihn für einen "fähigen Kopf". Mit Röttgen habe sie sich noch nicht so auseinandergesetzt. Aber ihr imponiert der Mut, mit der der Umweltminister seine Position zum Atomausstieg vertritt.

Auch Fraktionschef Jörg Baack spricht von zwei "sehr passablen Kandidaten, aber mein Herz schlägt mehr für Norbert Röttgen". Dass Laschet mit seiner Kandidatur vorgeprescht ist, hat den Juristen dabei nicht gestört: "Jeder, der ein solches Amt anstrebt, muss sich überlegen, wie er taktisch vorgeht." Auch Reuls Rückendeckung für Laschet sei ein "üblicher Vorgang in der Politik. Trotzdem hat jetzt wahrscheinlich jedes Mitglied die Chance, seine Meinung kundzutun."

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