Burscheider SPD setzt auf die Jugend

Die Hälfte der Direktkandidaten kommt von den Jusos. Ralf ten Haaf steht vor seinem Comeback im Stadtrat.

Burscheid. Fünf Jahre ist es her, dass die SPD bei der Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl 2009 ihren planungspolitischen Sprecher Ralf ten Haaf mit Listenplatz 13 quasi ausgebootet hatte. Jetzt blickt ten Haaf auf Platz drei seinem Comeback im Stadtrat entgegen. Das war die eine auffällige Personalie der Kandidatenkür der Sozialdemokraten am Samstag.

Die andere: Mit Klaus Nierhoff, Fußballabteilungsleiter der TG Hilgen, taucht ein aus dem Vereinsleben bekannter Name erstmals bei den Direktkandidaten auf. Insgesamt aber setzt die SPD auf die Jugend: Die Hälfte der Direktkandidaten und fünf der ersten zehn Plätze der Reserveliste werden von den Jusos gestellt.

Angeführt wird die Liste von Klaus Becker, der damit der designierte Nachfolger von Dieter Müller an der Spitze der Fraktion ist. Müller gehört dem Rat seit 1984 an und ist seit 2005 Fraktionsvorsitzender. Im kommenden Jahr will sich der 68-Jährige zurückziehen. Auch Timo Jakob zählt aus beruflichen Gründen nicht mehr zum Kreis der Kandidaten.

Sowohl Ortsvereinsvorsitzender Bodo Jakob als auch Klaus Becker griffen den Fehdehandschuh des BfB auf und reagierten auf Michael Baggelers im BV geäußerten Vorwurf der „Harmoniesoße“. Trotz der langen Phase des Nothaushalts sei in Burscheid kein Stillstand eingetreten, sagte Jakob und verwies auf die Kunstrasenplätze, den Radweg, das neue Jugendzentrum und die geplante Gesamtschule. „Das geht aber nur, wenn man sich vor Ort einig ist.“

Becker, der den frisch an der Hand operierten Müller beim Fraktionsbericht vertrat, sagte, Baggeler habe sich selbst mit der Aussage, das BfB wolle zweitstärkste Kraft im Rat werden, unter Druck und Handlungszwang gesetzt. „Er hat seinen Anhängern eine Traumwelt aufgezeichnet.“ Dabei könne das BfB nach dem Rückzug von Aki Papazoglou „sehr wenig an politischer Erfahrung und Sachkompetenz vorweisen“.

Unter einem Bürgermeister Baggeler müsse wieder ein Beigeordneter her, der die Verwaltungskompetenz mitbringe, die Baggeler fehle. „Alleine aus dieser Überlegung heraus haben wir auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet. Wir wollen nicht nur aus Eitelkeit und rosaroter Parteibrille heraus den Haushalt zusätzlich belasten.“

Die offizielle Entscheidung über den Verzicht auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten und die Frage einer Wahlempfehlung für Stefan Caplan wird die SPD in einer weiteren Mitgliederversammlung Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres treffen, wenn Caplan offiziell den Weg für eine vorgezogene Bürgermeisterwahl im Mai freigemacht hat.

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