Burscheider Krippenweg: Kleine Kunstwerke ganz groß

Advent: In der Burscheider Innenstadt lädt der 8. Burscheider Krippenweg zu einem besinnlichen Spaziergang ein.

Burscheid. Staunende Augen gab es am Samstag beim vom Kulturverein initiieren 8. Burscheider Krippenweg. Zu sehen gibt es die Kunstwerke in den Geschäften und Kirchen der Innenstadt. Dabei wird eine große Auswahl an Krippen aus dem In- und Ausland in allen erdenklichen Größen und Formen zur Schau gestellt.

Ausgangspunkt des Krippenwegs war erstmals das Altenzentrum an der Schützeneich. Dort gab es eine Krippe zu sehen, die 2009 vom Förderverein bei einem Krippenmacher aus Blecher gekauft wurde. "Viele der Bewohner können den Krippenweg nicht mehr selber gehen und so haben sie ihre eigene Krippe gleich hier am Aufenthaltsraum" sagt Sigrid Linden.

Am Samstag konnte die 30 Krippen bei einer zweistündigen Führung von Jelle von Dryander vom Kulturverein genauer betrachtet werden. Bevor es allerdings losging, gab es noch Infos rund um die Krippen-Tradition. Dann setzte sich der Tross in Bewegung und es ging über die alte Bahntrasse Richtung Montanusstraße, wo Krippen viele Schaufenster schmücken.

So steht beim Friseursalon Migu eine kleine, aber sehr detaillreiche Krippe, deren Figuren selbst geschnitzt und bemalt wurden. Dass Krippen viel mehr sind als bloße Weihnachtsdekoration und immer auch eine kleine Geschichte zu erzählen haben, zeigt die Krippe im Sportgeschäft Nierhoff. Diese wurde von den Besitzern nävor 40 Jahren aus dem Tirolurlaub mitgebracht und zeigt eine typische Krippenszenerie in einem Stall mit Tieren und Stroh. "Dies kommt daher, da man Krippen früher vor allem im Alpenraum hatte wo das Thema Stall beinah allgegenwärtig ist", erklärte Dryander.

Dass es nicht immer Holz sein muss, aus dem Krippe und Figuren entstehen, zeigt die Krippe bei Bella Moden. Dabei handelt es sich um eine italienische Künstlerkrippe von Giuseppe Armani im Stil der Florentiner Renaissance, die aus dem marmorähnlichen Mineral Alabaster hergestellt wurden.

Aber wie kommen die Krippen eigentlich in die Burscheider Schaufenster? "Erstmal werden die Ladeninhaber gefragt, ob sie gerne ausstellen würden. Gleichzeitig wird ein Werbeaufruf gestartet, wo sich Leute melden können, die ihre Krippen gerne ausstellen würden. Dazu geben die Leute die Maße ihrer Krippen an und wir suchen dann für jedes Geschäft die Krippe aus, deren Größe zu dem Platz im Schaufenster passt" erklärte Vera Leweke.

Eine kurze Aufwärmpause gab es in der evangelischen Kirche, wo eine Krippe ausgestellt ist, deren Figuren vom ehemaligen Pfarrer Gerhard Schauen selbst aus Ton angefertigt wurden. Dann ging es zu Schmuck Breidbach, wo die kleinste Krippe auf dem Weg zu bestaunen ist. Dabei handelt es sich um eine blaue Samtglocke, die, wenn aufgeklappt, eine winzige Krippe zum Vorschein bringt.

Durch die Lindenpassage näherte sich die Gruppe dem letzten Punkt des Weges, dem Brunnenplatz an der Sparkasse, wo die lebensgroße heilige Familie an ihrer Krippe steht. Dort ging, bei heißem Glühwein zu den Klängen eines Blasorchesters, der diesjährige Krippenrundgang langsam zu Ende und läutete schon ein wenig die Weihnachtszeit in Burscheid ein. "Wir beschäftigen uns selbst gerne zur Weihnachtszeit mit dem Thema Krippen und das ist eine schöne Gelegenheit, sich die Vielfältigkeit von Krippen genauer anzusehen" sagt die Eheleute Pfennig, während sie das Kunstwerk bestaunen.

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