Buchhandlung Busch ab Juli in neuen Händen
Michael Greiner geht in den Ruhestand. Seine Mitarbeiterin Nadine Engels wagt den Sprung in die Selbstständigkeit.
Burscheid. 122 Jahre nach der Gründung wird sich die Buchhandlung Busch in der Kirchenkurve ab Sommer erstmals nicht mehr in Familienbesitz befinden. Michael Greiner, dessen Urgroßvater Otto Busch das Geschäft 1887 im ehemaligen Burscheider Rathaus gegründet hatte, geht in den Ruhestand. Nachfolgerin soll seine langjährige Mitarbeiterin Nadine Engels (34) werden.
"Ich bin froh, jemanden gefunden zu haben, der im Ort bekannt ist", sagt der 68-Jährige. Er freue sich, künftig mehr Urlaub machen zu können. "Da habe ich Nachholbedarf."
Nadine Engels, gebürtige Burscheiderin und von Hause aus Chemielaborantin, kennt die Buchhandlung als Mitarbeiterin seit acht Jahren von innen. Nicht nur ihr Lesehunger, sondern auch die Einzelhandelserfahrungen in der elterlichen Videothek haben sie zum Schritt in die Selbstständigkeit ermutigt.
Zum 1. Juli soll der Wechsel erfolgen. Dann wird Engels Pächterin im Greiner’schen Haus und übernimmt die Einrichtung. Der traditionsreiche Name soll beibehalten werden, auch die Post, die Schreibwaren und natürlich die Bücher werden weiterhin zum Angebot zählen. "Neu werden Wohnaccessoires dänischer Firmen hinzukommen", kündigt Engels an.
Auch eine Renovierung des Ladenlokals schwebt ihr vor: Mit der neuen Gestaltung soll es "freundlicher, farbenfroher und gemütlicher werden". Auch wenn der Stamm von sechs Mitarbeitern plus Auszubildender beibehalten wird, der Mutter eines Sohnes (13) und einer Tochter (8) ist klar, dass sie mit dem Geschäft auch eine Vollzeitbeschäftigung übernimmt.
Die Konkurrenz durch die Buchhandlung von Ute Hentschel, selbst vor fünf Jahren als Greiner-Nachfolgerin vorgesehen, fürchtet Nadine Engels nicht. "Ich kenne Ute Hentschel schon seit Jahren und glaube, dass Burscheid groß genug für zwei Buchhandlungen ist. Das Publikum unterscheidet sich auch. Bei uns gibt es wegen der Post mehr Durchgangsverkehr."
