Bilder „so wie bei diesem Monet“

35 Kinder machen bei den Kunsttagen mit – und begeben sich auf die Spuren berühmter Künstler.

Burscheid. Malena (9) und Bianca (13) haben den Kirchturm fest im Blick. Die beiden sitzen in der Sonne auf einer Mauer neben der evangelischen Kirche Burscheid, haben einen Zeichenblock auf dem Schoß und skizzieren darauf die Umrisse des Turms. "Sehr entspannend ist das", sagt Bianca, während sie mit dem Bleistift weiter an ihrer Skizze arbeitet.

Das Ziel ihrer Arbeit: ein buntes Gemälde des Kirchturms. "So wie bei diesem Monet" solle es nachher aussehen, sagt Malena, und wie das funktionieren kann, haben sie am Morgen in einer kurzen Einführung gelernt.

Es sind wieder Kinderkunsttage bei der Evangelischen Kirchengemeinde - und am Mittwoch standen unter anderem die Werke des Malers Claude Monet auf dem Programm. Ein Teil der Gruppe ließ sich in der Innenstadt inspirieren, die anderen blieben mit anderen Projekten im Gemeindezentrum Hilgen-Dünweg.

Die Auswahl ist riesig: Gnom- und Monster-Figuren basteln, die vier Elemente auf großen Tapeten darstellen oder Dürer-Bilder mit Tinte und Tintenkiller nachmalen - jeder Teilnehmer kann zwischen verschiedenen Projekten wählen. "Fantasie, Fantasy und Surrealismus" lautet das Thema, das sich Jugendleiterin Anke Theron-Schirmer und ihr Team aus ehrenamtlichen Helfern für die zehnte Auflage der Kunsttage ausgedacht haben. 35 Kinder zwischen neun und 14 Jahren machen seit Dienstag mit.

Jaspar (8) ist damit beschäftigt, ein Wappen für seine Familie zu basteln. "Ich mache alles drauf, was uns Spaß macht", sagt er. Einen Handball hat er unter den Familiennamen gemalt, ein Surfbrett aus Stoff näht er daran. Und daneben klebt er Bilder mit Segelbooten - "weil mein Vater so gerne segelt". Leonie (9) hat sich sogar einen Spruch für ihre Familie ausgedacht: "Das Glück liegt bei uns". Daneben ist mit Glitzerfarben ein Kleeblatt geklebt.

Natürlich geht es vor allem um den Spaß am freien Experimentieren, aber hinter den Kinderkunsttagen steckt durchaus ein künstlerischer Anspruch. Hintergründe über Künstler und Formen werden vermittelt - "und es geht darum, die Kunst als Ausdrucksform zu entdecken", sagt Theron-Schirmer. "Am ersten Tag hieß es oft noch: Ich kann das nicht", erzählt sie. "Jetzt sind die Kinder schon sehr viel sicherer. Und am Ende trauen sie sich, vor wildfremden Leuten zu sagen: Das ist mein Bild!"

Nachdem Malena, Bianca und die anderen aus der Innenstadt zurückgekehrt sind, geht es auch für sie im Gemeindezentrum Hilgen-Dünweg weiter. An Staffeleien übertragen sie ihre Skizze und sollen sie mit Acrylfarben gestalten. Der Burscheider Kirchturm im Stil Monets - am Samstag werden die fertigen Werke bei der Vernissage zu sehen sein.

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