Der etwas andere Flohmarkt in Hilgen Biene Maja und Clowns für den kleinen Preis
Burscheid. · Im Alten Bahnhof Hilgen wechselten Kostüme aus einem ehemaligen Familienbesitz den Besitzer. Auch aus Köln kam eine Interessentin zu dem Flohmarkt des Vereins „Die Kette“.
Schnell einmal das Biene-Maja-Kostüm überziehen; aber wo sind denn die Flügel? Im ersten Eifer waren sie vorne gelandet statt auf der Rückseite. Im Alten Hilgener Bahnhof amüsierten sich jetzt die Stammgäste beim gemütlichen Kaffeenachmittag, wie sich die Besucher in Hasen, Bären, Prinzen oder spanische Tänzerinnen verwandelten. Auch Eggert Schiffler (Interessengemeinschaft „Hilgen lebt“) präsentierte sich als schmucker Knappe. Anne Stegert vom Team des Vereins „Die Kette“ Hilgen hing immer noch weitere Glitzerjacken, Samtroben und Clownshosen an die Kleiderständer.
Wo kamen die hübschen Dinge her? Stegert: „Eine Familie aus Wermelskirchen hat uns ihren kompletten Fundus vermacht als sie weit weg von Deutschland in ihre neue Heimat verzog. Als begeisterte Karneval-Fans besaßen sie Kostüme für den Vater, die Mutter und die Tochter. Teilweise waren die Modelle noch in der Originalverpackung. Solche Dinge dürfen doch nicht in den Reißwolf. Weil unsere Bewohner in der Kölner Straße 29 nicht die potentiellen Nutzer für diese Sachen sind, kam ich auf die Idee, die über dreißig Ausstattungen öffentlich im Rahmen eines Flohmarktes anzubieten.“
Aus der Presse erfuhr auch Sonja Rothkamp aus Köln-Dellbrück davon. Weil sie noch nie einen Flohmarkt für Karnevals-Accessoires entdeckt hatte, kam sie nach Burscheid und fand die Auswahl und Qualität sehr erstaunlich. Karneval begeistert sie seit ihrer Schulzeit. Unter den von ihr selbst geschneiderten Kostümen denkt sie am liebsten an ihren bunten Harlekin. Maria-Luise Wermelskirchen überlegte noch, ob sie sich für den kuscheligen Pelz mit den Streifen entscheiden sollte, aber er war dann doch nicht ganz ihre Kleidergröße.
Ein Ehepaar aus Leverkusen-Quettingen suchte sehr sorgfältig nach Partnerlook-Gewändern. Partnerlook ist angesagt, aber schwer zu finden. Auch für diese beiden war daher 2017 Eigenarbeit gefragt und zwar für das Pendant „Kermit der Frosch und Miss Piggy“.
Das Leitungsteam der Kette hatte drei Bewohner mitgebracht. Davon erzählte Gerd Schmenger aus seiner Jugend im heimatlichen Hessen: „Fasenacht war keine bevorzugte Festzeit. Nur einmal machte ich Furore in einem Miniröckchen meiner Frau.“ Die Preise der Flohmarkt-Angebote hielten sich in sehr akzeptabler Grenze. „Mehr als zehn Euro für ein Kostüm plus Zubehör braucht niemand auszugeben.“ Die Kleiderständer mit den bunten „Klamotten“ werden noch zwei Wochen im Alten Bahnhof stehen. Wer sich außerhalb der Treffnachmittage alles ansehen möchte, kann Anne Stegert unter der Rufnummer 76 82 60 erreichen.
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