Betriebsrat: Im 2. Quartal 2009 geht es wieder aufwärts

Michael Bergmann erwartet einen Tarifabschluss mit einer Fünf vor dem Komma.

Burscheid. In den Sommerferien gab es bei Federal-Mogul (FM) noch rund 300 Leiharbeiter und Mitarbeiter mit befristeten Verträgen (darunter auch Schüleraushilfen). Mittlerweile hat sich ihre Zahl halbiert. "Viele Hersteller haben ihre Aufträge storniert", verweist der Betriebsratsvorsitzende Michael Bergmann auf die Krise in der Automobilbranche. Aber er glaubt dennoch: "Wir sind gut aufgestellt."

Urlaub ab morgen für Teile der Verwaltung und Produktion sowie eine mögliche zweiwöchige Schließung über Weihnachten sollen die Auftragsflaute überbrücken und Mitarbeiter halten. Wenn die Lage sich nicht bessert, "werden aber einige das Unternehmen bis zum Jahresende noch verlassen müssen". Der Puffer sei jedoch groß genug, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, ist Bergmann überzeugt. "Und im zweiten Quartal 2009 sollte es wieder aufwärts gehen."

Der Betriebsratsvorsitzende erinnert daran, dass noch immer mit 17 bis 18Schichten pro Woche produziert werde, "in Engpassbereichen sogar mit 21". Man fahre seit 2004 in großem Stil die Siebentagewoche. Der Tarifvertrag sieht nur einen 15-Schicht-Betrieb vor.

Vor dem Hintergrund der aus seiner Sicht immer noch hohen Auslastung der beiden Werke steht IG-Metall-Mitglied Bergmann daher auch bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen hinter seiner Gewerkschaft: "Die Forderung geht in Ordnung", kommentiert das Mitglied der NRW-Tarifkommission die Marke von acht Prozent. Er gehe davon aus, "dass wir am Ende eine Fünf vor dem Komma haben". Und das sei auch gerechtfertigt angesichts der Tatsache, dass die Inflationsrate im Juli schon drei Prozent betragen habe.

Das sieht FM-Manager Michael Hedderich naturgemäß anders, auch als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes. Er hatte angesichts der IG-Metall-Forderung in der vergangenen Woche mit Blick auf die Arbeitsplätze gewarnt: "Wir haben viel zu verlieren." Bergmann zeigt sich da wenig beeindruckt: Ende Oktober endet die Friedenspflicht - "und dann kann die IG Metall richtig Gas geben".

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