Bandcontest: Hardcore ohne Fans

„Soundgate“ findet in halbleerem Saal statt.

Burscheid. Auf der Bühne steht Jim Morrison. Zumindest klingt er einen kurzen Moment lang so. Allerdings hat er das Fach gewechselt. Er macht jetzt Hardcore. Und er sieht auch anders aus; jünger, dünner und mit Dreadlocks. Jim heißt eigentlich Sash, ist Namensgeber und Frontmann von Sash and the Evox und einer von vier Gewinnern des 5. Soundgate-Bandwettbwerbs.

Am Freitagabend durften alle Siegerbands noch einmal auf die Megaphon-Bühne und ihre frisch im hauseigenen Tonstudio eingespielte CD präsentieren.

Kolja Pfeiffer vom Megaphon hat den Band-Wettbewerb vor sieben Jahren ins Leben gerufen, mittlerweile aber das Gefühl, dass dessen beste Jahre vorbei sind: "Es gibt einfach zu viele Bandwettbewerbe, und die Besucher werden weniger."

Tatsächlich schüttet sich Jim alias Sash derweil vor halb leerem Saal eine Flasche Wasser übers Gesicht. Die Stimmung ist gut, die mitgebrachten Fans gehen mit, allein, es sind zu wenige. Dabei waren alle vorangegangenen Soundgate-Abschlusskonzerte ausverkauft.

"Wir haben zehn Fans mitgebracht", rechnet Manuel Binder nach. Der Sänger von What Happened to Roy G. Biv? aus Leverkusen ist eindeutig nicht der Ansicht, dass es zu viele Bandwettbewerbe gibt. "Viele sind eben auch sehr kommerziell. Da muss man reichlich Karten abnehmen oder 200 Euro hinlegen, dass man auf die Bühne darf", erklärt er.

"Die Stimmung hier ist einfach entspannt", sagt Dominik Schönenberg, Keyboarder von Cat Ballou. "Das Megaphon hat einfach ein Spitzen-Tonstudio. Dort Aufnahmen zu machen, ist immer gut. Deshalb war es klar, dass wir bei Soundgate mitmachen." Kolja Pfeiffer vom Megaphon ist sich dennoch sicher: "Fürs nächste Jahr müssen wir uns etwas einfallen lassen. So wie es ist, passt das Konzept nicht mehr."

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