Verkehr : Bahnknoten Köln soll digital werden
Köln Die Hohenzollernbrücke gehört zu den meist genutzten Eisenbahnbrücken Deutschlands. 440.000 Züge mit 100 Millionen Fahrgästen sind dort jedes Jahr unterwegs – dabei ist die Brücke mit ihren sechs Gleisen ein echtes Nadelöhr, dessen Kapazität immer mehr an seine Grenzen kommt.
Täglich sind dort mehr als eine halbe Million Pendler unterwegs. „Das ist die Hauptschlagader im Bahnknotenpunkt Köln. Wenn es hier Störungen gibt, hat das Auswirkungen auf das Fahrgeschehen in ganz Deutschland. Wir müssen hier mehr Kapazitäten schaffen, die dringend benötigt werden“, sagt der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla auch mit Blick auf große Verkehrsprojekte wie die jüngst vorgestellte Westspange der Bahn oder den Ausbau der S11 und der Erft-S-Bahn.
Um den Bahnknotenpunkt Köln für die Zukunft zu ertüchtigen, soll dieser mit moderner digitaler Technik ausgerüstet werden. Nach Stuttgart wäre Köln der zweite wichtige digitale Knotenpunkt in Deutschland. Gestern übergab der Bund 800.000 Euro Fördermittel für eine Machbarkeitsstudie, die im kommenden Jahr vorliegen soll. „Damit sollen die genauen Digitalisierungsoptionen ermittelt werden. So gehen wir mit der DB AG, dem Land NRW und dem NVR den ersten Schritt in die digitale Zukunft des Knotens Köln“, erklärt Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Durch die Digitalisierung könne der am stärksten belastete Knoten im Bahnnetz leistungsfähiger und weniger anfälliger für Störungen werden.
Die Kapazitäten werden
in Köln deutlich erweitert
„Die Umrüstung ermöglicht pro Stunde drei zusätzliche S-Bahnen in jede Fahrtrichtung“, erläutert NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst die Bedeutung des umfassenden Projekts. Möglich wird das durch hochautomatisiertes Fahren und modernste Fahrleittechnik. „Die Züge werden so pünktlicher und zuverlässiger. Die Digitalisierung ist ein Meilenstein und das zentrale digitale Projekt für die Schiene in Deutschland“, sagt Pofalla. Es sei ein wichtiger Beitrag, um die Verkehrswende umzusetzen und um mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene zu bekommen.