B 51: Quälende Ungewissheit

Der Hilgener Einzelhandel findet zusammen – zunächst ohne die WfB. Er fühlt sich durch die Bauarbeiten an der B 51 bedroht.

Burscheid. Ein bisschen geht es den Hilgener Einzelhändlern wie dem Kaninchen vor der Schlange: Sie empfinden die Bedrohung, wissen aber nicht, welche Konsequenzen die Bauarbeiten an der B 51 letztlich für sie haben werden. "Ich fühle mich getroffen", reagierte die Blumenhändlerin Angelika Hammerschmidt daher auf die Äußerung, die Hilgener Einzelhändler hätten Unterstützung durch "Wir für Burscheid" (WfB) ausgeschlagen. So war es am vergangenen Donnerstag bei der WfB-Mitgliederversammlung gesagt worden.

"Ich habe mich mit der WfB-Vorsitzenden Ute Hentschel zusammengesetzt und sie auch um Tipps gebeten", sagt die Hilgener Blumenhändlerin. "Aber das steckt hier alles noch in den Kinderschuhen und man kann den Leuten angesichts der Baumaßnahmen nicht auch noch 120 Euro Jahresbeitrag für die WfB abverlangen."

Hammerschmidt bemüht sich seit der Info-Veranstaltung im Juni darum, die Interessen des Hilgener Einzelhandels zu bündeln. Sie sei von ihren Kollegen zu einer Art "Baustellenbeauftragten" auserkoren worden. Die 52-Jährige weiß, dass die Neigung zum Einzelgängertum weit verbreitet ist. "Im Augenblick sind wir nur eine Zweckgemeinschaft."

Gleichwohl, es gibt Überlegungen, die gemeinsamen Möglichkeiten im Kampf um Kundenbindung zu nutzen. "Wir wollen beispielsweise ein Baustellenanfangsfest feiern, aber solange wir nicht wissen, wann es losgeht, können wir nicht planen." Auch eine Stempelaktion ist angedacht, bei der Kunden in Hilgener Geschäften Stempel sammeln und dann an einer Gewinnaktion teilnehmen können.

Hammerschmidt, die ihren Laden seit 28 Jahren betreibt und aus der alten Werbegemeinschaft ausgetreten ist, weil sie sich dort nicht mehr vertreten sah, sagt über mögliche Perspektiven mit der WfB: "Wenn die Baustelle mal abgeschlossen ist, können wir über alles reden. Dann wird man sehen, ob wir hier zusammengewachsen sind und es einen Weg geben könnte mit der WfB." Derzeit gilt ihr Blick aber erst einmal den bevorstehenden Bauarbeiten: "Ich hoffe, dass wir was bewegen."

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