Ausstellung erinnert an Alexandra Kassen

Vor einem Jahr war die Prinzipalin des Senftöpfchen-Theaters gestorben. Lesung mit Christine Westermann.

Ausstellung erinnert an Alexandra Kassen
Foto: Stephan Eppinger

Köln. „Et Hötche“ war ihr Markenzeichen und auch ihr Spitznamen. Zahlreiche der Kopfbedeckungen von Alexandra Kassen sind jetzt in ihrem Senftöpfchen-Theater in der Kölner Altstadt zu sehen — sie hängen an der Wand oder an der Decke. Eröffnet wurde die Ausstellung im Foyer am Montagabend bei einer Vernissage zu ihrem ersten Todestag. Mehr als 100 Hüte hat die Prinzipalin des Senftöpfchens in ihrem Besitz gehabt.

Ausstellung erinnert an Alexandra Kassen
Foto: Stephan Eppinger

„Ihr Lieblingshut war ihr Hochzeitshut aus den 50ern, den sie sich hat umarbeiten lassen — ein kleiner Deckel in Samt und Altrosa. Er ist bei mir im Fundus“, sagt Tochter Alexandra Kassen, die heute das beliebte Theater leitet. Ein Hut hat ihre Mutter sogar ins Grab begleitet, er wurde auf die Urne gesetzt. „Meine Mutter hat das Haus nie ohne Hut verlassen. Schon als junge Frau ist sie nur mit Hut zu sehen. Das war in ihrer Generation so. Die Hüte passten immer zur Kleidung, an warmen Sommertagen bevorzugte sie Strohhüte.“

Zu sehen sind in der Ausstellung bis zum kommenden Jahr auch viele Fotos. Darunter sind Aufnahmen mit prominenten Persönlichkeiten wie Alfred Biolek, Gert Fröbe und Jürgen von der Lippe. Auch ein Bild mit Christine Westermann hängt an der Wand. Sie las am Montagabend aus ihrem Buch „Manchmal ist es federleicht“, in dem es um große und kleine Verluste sowie um das Abschied nehmen geht. „Als ich im November von dem neuen Buch erfahren habe, ging die Anfrage direkt an Christine’s Mann und Manager Jochen. Sie hat direkt zugesagt. Das Buch passt thematisch sehr gut zu diesem Tag“, berichtet Kassen.

Die Fotos aus ihrem Fundus hat sie von der Hausfotografin Sandra Irmler neu abziehen lassen und dann besonders in Szene gesetzt. „Wir haben original englische Tapeten mit verschiedenen Mustern an der Wand, damit das Ganze auch Stil hat. Dazu kommen unser Küchensofa und ein Stuhl aus unserem Speisezimmer. Das Sofa haben wir neu beziehen lassen mit einem Vorhangstoff aus der früheren Villa Kleineichen.“

Das Lieblingsfoto von Alexandra Kassen ist ein Bild, auf dem drei Generationen ihrer Familie vereint sind. Es zeigt sie mit ihrer Mutter und ihrer Tochter. Zu sehen ist auch ein Bild mit der heutigen Theaterchefin im zarten Alter von drei Jahren mit ihrer Mutter vor dem alten Senftöpfchen. „Die Ausstellung hätte meiner Mama gefallen. Sie zeigt, wie reich das Leben war, das meine Mutter gehabt hat. Sie hat im halben Jahr vor ihrem Tod viel Gelassenheit ausgestrahlt und alles so angenommen, wie es war.“

Alexandra Kassen hat die Liebe zu Hüten von ihrer Mutter geerbt. „Ich trage aber eher etwas größere Hüte und das auch seltener als meine Mutter“, verrät die Theaterchefin, bevor sie die vielen Gäste begrüßt, die zur Vernissage gekommen waren. Zu sehen ist die Ausstellung an der Großen Neugasse 2-4 immer ab dem Einlass zu den Vorstellungen ab 19.30 Uhr. „Man kann aber auch schon kommen, wenn die Theaterkasse ab 17 Uhr aufmacht. Jeder ist hier willkommen.“

Weitere Infos gibt es unter:

senftoepfchen-theater.de

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