Alter Bahnhof: Aus nebulösen Hoffnungen werden konkrete Chancen

Das Gutachten zu Sanierung und Neubau des alten Bahnhofs eröffnet der Stadt bisher ungeahnte Handlungsmöglichkeiten. Wegen akuter Einsturzgfahr ist die Güterhalle seit September gesperrt.

<strong>Burscheid. Es war ein denkwürdiger Abend im Haus der Kunst. Denkwürdig, weil man lange suchen muss, wenn man auf eine Informationsveranstaltung stoßen will, die vergleichbar kompakt wie kurzweilig die wichtigsten Ergebnisse eines langen Prozesses zusammengefasst hat. Denkwürdig auch, weil sich mit diesem Abend für die Stadt nebulöse Hoffnungen plötzlich zu ungeahnten Handlungsperspektiven gewandelt haben. Georg Biskup ist mit einer Begabung gesegnet, die seinen Expertenvortrag von vielen anderen unterscheidet: Der Architekt des mit dem Bahnhofsgutachten betrauten Düsseldorfer Büros Miksch + Rücker verbindet Fach- mit Vermittlungskompetenz, kann also ein komplexes Gutachten allgemeinverständlich auf den Punkt bringen, ohne an Substanz zu verlieren. Das hat viel zu der Anerkennung beigetragen, die der Abend von vielen Seiten erhielt.

Unterstützt wurde Biskup durch den Beigeordneten Stefan Caplan, der mit der verblüffendsten Aussage des Abends aufwartete: dass der Ist-Zustand mit einem Jugendzentrum in Sträßchen selbst bei einem Verkauf des 3000 Quadratmeter großen Bahnhofsgeländes den städtischen Haushalt mehr belastet als eine Sanierung des Bahnhofs bzw. der Neubau eines Jugendzentrums nach seinem Abriss.

Egal ob Sanierung oder Neubau, beide Lösungen müssten eingebettet sein in die Ausweisung eines Stadterneuerungsgebietes, um förderwürdig zu sein. Dafür allerdings bietet die Montanusstraße auch noch genügend Ansatzmöglichkeiten.

Nach den jetzt folgenden fraktionsinternen Beratungen soll das Thema dann in Fachausschüssen und Rat entschieden werden. Ziel ist es, möglichst noch in diesem Jahr Förderanträge für 2009 stellen zu können - wenn sich die Politik denn für Neubau oder Sanierung entscheidet.

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