Alle haben Brand. Feuerwehr rettet.

Riesenandrang beim Dorffest der Dierather Feuerwehr. Vier Generationen machen sich auf den Weg zum Gerätehaus. Getränke und Speisen werden nachgeordert

Burscheid. Nicht zu heiß und schön trocken — das ideale Wetter für das traditionelle Feuerwehrfest vom Löschzug Dierath. Lange vor dem offiziellen Beginn waren die Bänke unter der Zeltplane gut besetzt und auch um die Stehtische auf dem Hof der Grundschule liefen die angeregten Gespräche rund.

Zwischen fröhlichen „Schützen-Brüdern“ und Feuerwehrkameradinnen und -kameraden der befreundeten Löschzüge genoss auch Dr. Hartmut Schepanski die angenehme Feststimmung. Zugführer Helmut Burchardt gehört seit 41 Jahren zur Dierather Feuerwehr. Er bestätigte: „Wir bestehen seit 1921, und das Sommerfest am letzten Juli-Wochenende musste nur äußerst selten einmal ausfallen.“

Alle haben Brand. Feuerwehr rettet.
Foto: Doro Siewert

Andreas Becker vom Festausschuss freute sich auch diesmal über einen gut bestückten Tombola-Tisch. Als highlight gab es zwei Eintrittskarten zum Konzert der „Boybands Group forever“ am 10. November in der Lanxess Arena zu gewinnen. Für die fetzige Musik am Samstagabend sorgte wieder die Cover-Band „Framework“ (Remscheid). Zwischen der immer stärker anwachsenden Besucherzahl bot der dreijährige Marko Saric die stärkste Show. Sein kleiner Körper übernahm automatisch den rasanten Sound der Musiker und bewegte sich erstaunlich fantasievoll im genau eingehaltenen Rhythmus.

Dem gemütlichen Nachbarschafts- und Freundesabend folgte der sonntägliche Familientag mit Hüpfburg, Waldschulen-Vorführwagen und mehreren Kutschfahrten rund um Dierath. Dies als Beitrag der Quartiersentwicklung .

Als Live-Band bot am Sonntag die „Kerry Mountain’s Groove“ irischen Folk. An beiden Tagen mit Warteschlagen belagert: die Grill- und Salatstände auf der Rückseite des Gerätehauses.

Am Sonntag galt es für die Floriansjünger erstmal zu improvisieren: Der vorangegangene Abend war rekordverdächtig gewesen und die künsten Planungen des Festkommitees wurden über den Haufen geworfen. Sämtliche Getränke- und Verpflegungsstände waren derart gestürmt worden, dass die Feuerwehrleute Nachschub heranschaffen mussten.

Beispiel gefällig? Allein am Samstag waren 1 300 Liter Bier ausgeschenkt worden. Auch die Cocktailbar war so gut wie leergezogen worden. Helmut Burchardt und seine Kameraden setzten also alles in Bewegung, damit man am Sonntag wieder „lieferfähig“war. Getränke wurden nachbeschafft und auch an den Imbißstationen konnte jeder versorgt werden. Da änderte sich zwar „unterwegs“ mal das Rezept, wenn der „Dierather Fladen“ nicht mehr mit Fladenbrot, sondern im Brötchen serviert wurde, aber was solls — alles passte.

26 Kilogramm Prager Schinken wurden aufgeschnitten, 60 Kilogramm Bratwürstchen auf den Grill gelegt, wannenweise Pommes frites gebacken. Am Kuchen- und Waffelstand gab es leckere süße Kreationen.

Beim Frühschoppen am Sonntag sorgte der Einsatz des Löschzuges 1 in der vorangegagenen Nacht für Gesprächsstoff. Um 1.56 Uhr war die Burscheider Feuerwehr in die Unterkunft Luisenhöhe alarmiert worden.

Eine Dusche ließ sich nicht mehr abstellen und flutete einen Waschraum. Irgendwie war die Brause nicht zu bändigen und die Bewohner kamen auch nicht an den Haupthahn. Mit acht Mann rückte der Löschzug 1 aus und inspizierte den Naßraum. Man verständigte den Hausmeister, der mit dem Schlüssel zum Hauptabsperrhahn anrückte und das Wasser abstellte. „ Alarm in guter Absicht“, heißt ein solcher Einsatz im Feuerwehrdeutsch.

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