Adient setzt den Rotstift an: 23 Mitarbeiter müssen gehen

Sitzbezüge und Oberflächen werden künftig in Osteuropa entwickelt. Elf verbleibende Kollegen in dieser Abteilung kümmern sich von Burscheid aus nur noch um Kommunikation und Koordination.

Adient setzt den Rotstift an: 23 Mitarbeiter müssen gehen
Foto: Anja Wollschlaeger

Burscheid. Der Automobilsitzhersteller Adient entlässt 23 Mitarbeiter in Burscheid. Hintergrund für die Trennung ist nach Firmenangabe die Umstrukturierung der Abteilung für Entwicklung von Sitzbezügen — in der beispielsweise Sattler tätig waren. Künftig wird die technische Entwicklung aus Kostengründen von Standorten in Osteuropa übernommen. Komplett geschlossen werde die Abteilung nicht. Elf Mitarbeiter blieben weiter dort tätig. Sie sollen aber nur noch für die Kommunikation und Koordination tätig sein.

Die Mitarbeiter in Burscheid seien gestern informiert worden. Wie eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber dem Bergischen Volksboten erklärte, würden die 23 Mitarbeiter nicht in anderen Abteilungen oder an anderen Standorten eingesetzt. Es seien allen finanzielle Angebote unterbreitet worden. Das ist auch der Kenntnisstand der Gewerkschaft IG Metall Köln-Leverkusen. „Es sind keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen worden, sondern es werden Aufhebungsverträge gemacht“, sagt Wolfgang Rasten, zweiter Bevollmächtigter. „Das ist das amerikanische System.“

Derzeit arbeitet Adient an drei europäischen Entwicklungsstandorten in Burscheid, Trencin (Slowakei) und Ceska Lipa (Tschechische Republik) an der Entwicklung von Sitzbezügen und -oberflächen. Künftig sollen sich „die Ressourcen“ — so die gewählte Formulierung der Firma — in Burscheid ausschließlich auf die Koordination und Kommunikation mit den deutschen Automobilherstellern konzentrieren. Der Musterbau sowie die Entwicklung von Sitzbezügen würden hingegen von den anderen Standorten innerhalb des Netzwerkes abgedeckt.

Begründung von Adient für den Schritt des Personalabbaus: Das Unternehmen sehe sich seit Jahren mit einem deutlich schärfer werdenden Wettbewerbsumfeld in diesem Produktbereich konfrontiert. Hinzu komme ein hoher Kostendruck durch die Automobilhersteller. Detlef Juerss vom Ressort Engineering erläutert: „Mit schlankeren Strukturen und geringeren Gemeinkosten befinden sich viele unserer Wettbewerber in einer deutlich günstigeren Kostensituation. Nur wenn wir Ressourcen bündeln und Entwicklungsprozesse zusammenführen, können wir langfristig konkurrenzfähig bleiben. Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich, angesichts der internen und externen Einflüsse sehen wir jedoch keine Alternative zur Konsolidierung.“

Burscheid werde auch künftig als europäische Unternehmenszentrale ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Netzwerkes von Adient sein, heißt es. Mit knapp 1100 Mitarbeitern steuert das Unternehmen von hier aus das gesamte Geschäft in der Region Europa, Afrika und dem Nahen Osten.

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