Tischtennis Borussia verliert das Pokalfinale

Das Endspiel gegen Neu-Ulm geht 0:3 verloren. Die Düsseldorfer hatten das Halbfinale gegen Titelverteidiger Saarbrücken.3:0 gewonnen.

Timo Boll spielt eine Vorhand im Spiel gegen den Neu-Ulmer Moregardh.

Timo Boll spielt eine Vorhand im Spiel gegen den Neu-Ulmer Moregardh.

Foto: dpa/Joaquim Ferreira

Die Borussia wurde als erste zur Siegerehrung nach dem Finale des deutschen Tischtennis-Pokals in Neu-Ulm gebeten. Es war schon an den Gesichtern von Timo Boll, Dang Qiu, Anton Källberg, Kay Stumper und Cheftrainer Danny Heister abzulesen, dass für sie nur die Silbermedaille reserviert war. Die Gold-Plakette und den Pokal als solches wurde dem TTC Neu-Ulm überreicht. Dimitrij Ovtcharov, Truls Moregardh und Yun-Ju Lin hatten die Borussen in einem eher einseitigen Finale vor 5000 Zuschauern mit 3:0 bezwungen.

„Ich habe vorher gesagt, dass Ulm der Favorit ist, und das war kein Understatement“, urteilte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Kein Vorwurf an irgendeinen Spieler. Aber Ulm war einfach viel zu stark für uns.“ Es war nicht das Ergebnis, was sich die Düsseldorfer erhofft haben, aber besonders Lin und Ovtcharov haben Källberg und Qiu keine Siegchance gelassen. „Ich habe keine Chance gehabt“, gesteht Källberg, der eigentlich mit einer Sieggarantie an den Tisch kommt. Der 25-Jährige hatte bis dato keines seiner zehn Bundesliga- und drei Pokaleinsätze verloren. „Ulm hat gezeigt, dass sie die bessere Mannschaft war. „Ich habe in mein Match gegen Lin nie richtig reingefunden. Er war im Aufschlag-Rückschlag-Spiel sehr dominant“, analysierte Källberg.

Das engste Spiel des Finals boten Boll und Moregardh. Der 41-Jährige Düsseldorfer bot dem 20-Jährigen Vize-Weltmeister von 2021 einen hochklassigen Fight. Der Neu-Ulmer war der dynamischere Spieler, versuchte Boll mit hammerharten Angriffsschlägen zu zertrümmern. Doch der Routinier konnte sich auf sein Defensivspiel und seine taktische Finesse verlassen und die Partie immer offen halten. So machte Moregard die Show, aber der Borusse sammelte die kleinen Punkte. Doch ab und zu spielte auch Boll den Showman und machte spektakuläre Punkte. Am Ende aber setzte sich die jugendliche Frische gegen die ganze Routine von mehr als zwei Jahrzehnten Weltklasse durch. Moregardh war sichtlich erleichtert. „Schade für Timo, da hat nicht viel gefehlt“, kommentierte Heister.“

Alle Hoffnungen richteten sich
auf Europameister Dang Qiu

So richteten sich alle Borussia-Hoffnungen auf den amtierenden Europameister Dang Qiu. Als Weltranglistenzehnter ist Qiu der am höchsten platzierte Deutsche im globalen Ranking. Der Ex-Borusse Ovtcharov ist als Elfter aber nicht so weit hinter dem Düsseldorfer platziert. Der Druck lag bei Qiu. Er musste gewinnen, um die Borussia in der Partie zu halten. Entsprechend verhalten begann Qiu. Ovtcharov hingegen war auf der Höhe seiner Schaffenskraft, spielte einige Bälle, die er auch nicht jeden Tag trifft. So kam, was kommen musste. Qiu kam nie in die Partie hinein, stellte Ovtcharov auch nicht vor verschiedene Aufgaben. „Ich hatte gehofft, dass zwischen Dang Qiu und Ovtcharov mehr geht und wir dann eine Chance im nächsten Match zwischen Anton und Truls bekommen“, so Heister. Aber dazu kam es nicht mehr.

Ovtcharov, der als treibende Kraft im Neu Ulmer Tischtennis-Märchen gilt, war glücklich. „Für Dang war es eine schwierige Situation. Er musste Punkten, wir hatten Oberwasser. Aber auch ich war aufgeregt“, gesteht „Dima“. „Aber bei so einer Atmosphäre, wenn nur noch ein Tisch steht, dann kann ich noch einen drauf legen.“ Dang gelang das diesmal nicht.

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