Bochumer Gänsereiter-Club verzichtet auf tote Gans

Bochum. Der Gänsereiter-Club Sevinghausen in Bochum hat bei seinem traditionellen Gänsereiten am Rosenmontag auf eine echte tote Gans verzichtet. Auch der benachbarte Club Höntrop war nach Kritik von Tierschützern auf eine Attrappe umgestiegen.

Bochumer Gänsereiter-Club verzichtet auf tote Gans
Foto: Roland Weihrauch

Es handele sich jeweils um eine freiwillige Entscheidung, hatten beide Clubs zuvor betont. Der Deutsche Tierschutzbund hatte insbesondere kritisiert, dass in der Vergangenheit extra für die Veranstaltung Tiere getötet worden seien.

Der spätere Sieger des traditionellen Gänsereiten des Gänsereiter Clubs Sevinghausen, Jörg Wendorf, greift vom Rücken eines Pferdes nach einer hölzernen Gans.

Der spätere Sieger des traditionellen Gänsereiten des Gänsereiter Clubs Sevinghausen, Jörg Wendorf, greift vom Rücken eines Pferdes nach einer hölzernen Gans.

Foto: Bernd Thissen

Der Brauch des Gänsereitens soll über spanische Soldaten bereits im 16. Jahrhundert in die Bochumer Region gelangt sein. Dabei war bislang auf einem Reitplatz eine tote Gans mit dem Kopf nach unten in mehreren Metern Höhe aufgehängt worden. Mehrere Reiter versuchten dann, im Galopp den Kopf zu fassen und abzureißen. Wer dies schaffte, war Gänsereiterkönig. Die Gans wurde anschließend gegessen. Abgehalten wird der Brauch jährlich am Rosenmontag. Ein Gänsereiter-Club im benachbarten Essen-Freisenbruch verwendet seit Jahren Holzgänse. Die beiden Vereine in Sevinghausen und Höntrop hatten es 2016 noch abgelehnt auf Attrappen umzusteigen.dpa

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