Rollhockey TuS-Spielerin bewährt sich in Top-Liga

Franziska Dlouhy spielte ein halbes Jahr in Spaniens höchster Rollhockey-Klasse.

 Franziska Dlouhy (rechts) umkurvt ihre Gegenspielerin.

Franziska Dlouhy (rechts) umkurvt ihre Gegenspielerin.

Foto: HORSTMUELLER (homü)

Das Abitur mit der Durchschnittsnote 1,5 am Comenius-Gymnasium bestanden, die Bewerbungen für ein Studium der Medizin abgeschickt – Franziska Dlouhy wollte eigentlich erst einmal ein paar Wochen nichts tun. Da sprach ihre Mannschaftskameradin Jenny Delgado sie an. Ihre Mitspielerin im Rollhockey-Damenteam des TuS Nord schlug vor, für ein halbes Jahr nach Santiago de Compostela zu gehen. „Bei dem Namen der Stadt im Nordwesten von Spanien fiel mir sofort der dortige Endpunkt des berühmten Pilgerpfades ein“, sagt das Nachwuchstalent des TuS. Spielführerin Delgado ging es aber um etwas anderes. Sie hatte vielmehr vom Manager des dort beheimateten CP Berenguela gehört, dass es einen Platz im Kader des Erstligisten gäbe.

Dritter Platz mit dem TuS Nord war der größte Erfolg

„Ich sagte zu, denn ich war neugierig auf Rollhockey in Spanien, auf die Liga Galicia, die höchsten spanische Rollhockey-Klasse, die als die weltbeste gilt. Ich sah auch eine gute Möglichkeit, mein Spanisch zu verbessern, das ich bereits seit mehreren Jahren als Unterrichtsfach hatte.“ Dlouhy, deren größter sportlicher Erfolg der dritte Platz mit dem TuS Nord bei der deutschen Meisterschaft in Gera war, bereute ihr schnell gefassten Entschluss nie, wie sie versichert. Sechs Monate spielte sie in Spanien.  „Man kümmerte sich dort wirklich um alles. So bekam ich eine Wohnung gestellt, in der ich mit zwei Mädchen zusammen wohnte. Sämtliche Kosten für mein Leben in Spanien hat der Club Patin Berenguela übernommen. Morgens sind wir zur Schule gegangen und hatten dort jeden Tag Spanisch-Unterricht. Zusätzlich habe ich Jüngeren beim Lernen und bei den Hausaufgaben geholfen“, sagt sie. „An vier Nachmittagen stand Rollhockey-Training auf dem Plan. Ein Cheftrainer und zwei Co-Trainer ließen sie und ihre Mitspielerinnen immer wieder Richtungswechsel, schnelle Antritte und verschiedene Techniken mit dem Ball trainieren. „Dazu kam noch ausgedehntes Konditionstraining, und das alles auf Rollschuhen – das war ganz schön anstrengend, zumal am Wochenende dann noch ein bis zwei Spiele hinzukamen.“ Das Fazit der angehende Medizinerin, die später einmal als Kinderärztin arbeiten möchte, fällt eindeutig positiv aus: „Ich bin sowohl in der Sprache als auch im Rollhockey besser geworden.“

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