Düsseldorfer Amtsgericht : Betrugsprozess gegen „Tatort“-Star Joe Bausch eingestellt
Düsseldorf Markanter Kopf und zerfurchtes Gesicht: Joe Bausch spielt im Kölner „Tatort“ einen Rechtsmediziner. Im richtigen Leben war Bausch Gefängnisarzt mit Dienstwohnung. Die brachte ihn am Dienstag auf die Anklagebank.
Der Betrugsprozess gegen „Tatort“-Schauspieler und Ex-Gefängnisarzt Joe Bausch (68) ist eingestellt worden. Der für eine Verurteilung wegen Betruges notwendige Vorsatz sei Bausch nicht nachzuweisen gewesen, befand das Düsseldorfer Amtsgericht am 18. Januar. Bausch bleibt damit nicht vorbestraft.
Die Staatsanwaltschaft hatte den 68-Jährigen angeklagt und ihm vorgeworfen, sechs Jahre lang keine Miete für seine 180 Quadratmeter große Dienstwohnung gezahlt zu haben. Durch einen Fehler im Landesamt für Besoldung war Bausch der Betrag von monatlich 801 Euro seit 2012 nicht mehr von seinen Bezügen abgezogen worden. Als Beamter hätte Bausch das Besoldungsamt auf den Fehler hinweisen müssen. Insgesamt ging es um 57 672,72 Euro über einen Zeitraum von 72 Monaten.
Er habe aber - wie auch sein Steuerberater - einfach nicht gemerkt, dass ihm der Betrag nicht mehr abgezogen wurde, sagte Bausch. „2012 ist halt ein Jahr gewesen, in dem ich mit vielen Sachen beschäftigt war: Neues Buch, Lesungen, Fernsehauftritte, Drehs. Ich hab in der Zeit ordentlich Geld verdient, muss man sagen, und hab auf Vieles geachtet - nur nicht darauf.“
Auf kritische Nachfrage der Richterin Uta Rolke sagte Bausch: „Es ist mir nicht aufgefallen. Ich habe die Abrechnungen nicht kontrolliert, weil ich dachte, dass das alles bei einer so großen Behörde in Ordnung gehen würde. Heute ärgere ich mich, dass ich in den Sachen nicht so akribisch war, wie man das von mir erwartet.“
Aufgefallen war der Fehler nur, weil Bausch 2018 einen Brief geschrieben hatte mit der Bitte, die Wohnung auch als Pensionär weiter nutzen zu dürfen.