Züge fallen aus Bahnstreik in NRW: Kein Chaos an den Bahnhöfen

Düsseldorf · In NRW mussten Reisende wegen zahlreicher Ausfälle und Verspätungen am Donnerstag wieder mehr Zeit mitbringen. Die meisten Menschen hatten aber mit dem Streik gerechnet und umgeplant.

 Die Reisenden an den NRW-Bahnhöfen haben sich auf den Streik eingestellt.

Die Reisenden an den NRW-Bahnhöfen haben sich auf den Streik eingestellt.

Foto: dpa/Paul Zinken

Der Bahnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat auch in NRW wieder für zahlreiche Zugausfälle, Verspätungen und Einschränkungen gesorgt. Nach der Ausweitung auf den Personenverkehr am Donnerstag um 2.00 Uhr mussten Reisende mehr Zeit mitbringen oder umplanen. Laut Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) waren die meisten aber vorab informiert: „Das große Chaos ist definitiv ausgeblieben“.

Der Ersatzfahrplan der DB sei in NRW gut angenommen worden. Zudem hätten viele ihre Reise verschoben oder abgesagt, wie es die Bahn im Vorfeld empfohlen hatte. Im Regional- und S-Bahnverkehr fuhren nur drei Linien nach Plan: Der RE 17 (Hagen-Warburg), die RB 52 (Dortmund-Hagen) und die S 5 (Dortmund-Hagen). Alle anderen Linien seien entweder ausgefallen oder hätten eingeschränkt verkehrt.

Für den Fernverkehr gab es bundesweit laut einer Pressemitteilung ein „stabiles Grundangebot von rund einem Viertel“. Für den Regionalverkehr bestand das Ziel, rund 40 Prozent des regulären Angebots zu fahren. NRW-weite Zahlen nannte die Sprecherin nicht. Bereits am Mittwoch wurde der Güterverkehr bestreikt.

Züge anderer Unternehmen waren von dem Ausstand, der bis Dienstag um 2.00 Uhr andauern soll, nicht betroffen. Mit einem Eilantrag ging die Deutsche Bahn am Donnerstag gegen den Streik juristisch vor. Der Konzern legte vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Arbeitskampf ein, wie das Unternehmen mitteilte. Noch am Abend wollte das Gericht über den Eilantrag entscheiden.

Die GDL kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Mit dem Streik in der laufenden Tarifrunde bei der Bahn will die Gewerkschaft ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro mehr Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn strebte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten an. Mit dem neuen Angebot stellte sie nun 36 Monate in Aussicht und eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro.

(dpa)
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