Bahn-Chaos : Unbekannte beschädigen Kabel: Massive Verspätungen im Bahnverkehr
Düsseldorf Unbekannte zerstören mehrere Kabel. Abschiebegegner bekennen sich zu der Tat. Der Staatsschutz untersucht ein mutmaßliches Bekennerschreiben.
Eine Störung an der Bahnstrecke zwischen Duisburg-Großenbaum und Düsseldorf-Flughafen hat am Montag zu massiven Behinderungen im Berufsverkehr geführt. Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage mitteilte, funktionierten die Signale auf der Strecke ab etwa 5.30 Uhr nicht mehr. Unbekannte hatten die Kabel neben den Gleisen auf einem Abschnitt von mehreren hundert Metern beschädigt. Züge konnten daraufhin nur noch auf Befehl fahren. Das kostete Zeit. Die Folge waren zahlreiche Verspätungen und Teilausfälle im Regional- und Fernverkehr.
Mit Vandalismus hat die Deutsche Bahn immer wieder zu kämpfen, vor allem in Ballungsräumen wie es sie in Nordrhein-Westfalen gibt. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen rund 9000 Taten. Hinzu kommen mehr als 18 000 Sachbeschädigungen durch Graffitis. Für die Bahn sind solche Vorfälle mit immensen Kosten verbunden, mehr als 37 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr.
Im aktuellen Fall könnte hinter den Beschädigungen sogar eine „politische Motivation“ stecken, so ein Sprecher des Düsseldorfer Polizeipräsidiums. Dort liegt ein Bekennerschreiben angeblicher Gegner von Abschiebungen vor. Ein Text tauchte auch im Internet auf: Darin heißt es, man habe ein „kleines Leuchtfeuer“ entzünden wollen, um auf die Rückführungen vom Düsseldorfer Flughafen aufmerksam zu machen, so die angeblichen Drahtzieher, die als „namenlose Abschiebegegner“ unterzeichnen – erwähnt wird der Fall des im Juli abgeschobenen Afghanen, der sich das Leben nahm.