Auszeichnung Verdienstorden für Astro-Alex und die Maus-Macher

Düsseldorf. · 19 engagierte Persönlichkeiten erhalten die höchste Ehrung des Landes NRW.

 Astronaut Alexander Gerst (links) hatte auch ein Geschenk für Armin Laschet: Eine NRW-Flagge, die bis zur ISS geflogen ist – 130 Millionen Kilometer weit.

Astronaut Alexander Gerst (links) hatte auch ein Geschenk für Armin Laschet: Eine NRW-Flagge, die bis zur ISS geflogen ist – 130 Millionen Kilometer weit.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wie Stars werden sie empfangen: Als Christoph Biemann und Armin Maiwald, die Moderatoren und Erfinder der „Sendung mit der Maus“, Platz nehmen wollen, stehen über ein Dutzend Fotografen bereit, um sie in Empfang zu nehmen. Bis  Astronaut Alexander „Astro-Alex“ Gerst den Raum betritt, bleibt das Aufgebot bestehen. Die zehn Minuten, die sich der Ministerpräsident verspätet, nutzen die drei Ordensträger in spe zum Händeschütteln.

Und nicht nur sie: 15 Männer und vier Frauen – Prominente, prominent Gewesene und Privatpersonen, wurden am Dienstag mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Für ihre Arbeit, ihr Engagement, ihr Lebenswerk. 1986 von Johannes Rau gestiftet, erhielten bisher 1605 Menschen diese Auszeichnung. Die Anzahl der Landesorden ist auf 2500 begrenzt.

Auszeichnung für herausragende Persönlichkeiten

Mit dem Orden würden herausragende Persönlichkeiten geehrt, die NRW bekannt gemacht haben, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Und Vorbilder sollen sie sein. „In Zeiten, in denen es Kräfte gibt, die alles infrage stellen, selbst das Grundgesetz,“ mahnte Laschet, „gerade in der heutigen Zeit brauchen wir Menschen, die sich engagieren. Die Kultuschätze bewahren, Freundschaften pflegen und Horizonte eröffnen.“

Armin Laschet zeichnet Bürger mit Landesverdienstorden aus
9 Bilder

Armin Laschet zeichnet Bürger mit Landesverdienstorden aus

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Laschet liest die Laudatio, minutenlang, und doch sind die guten Taten der Geehrten nicht alle genannt. Till Brönner steht etwas verloren, schaut nach oben, nach links und rechts, stimmt nickend dem Verlesenen zu, ehe Laschet ihm das Malteserkreuz mit Wappen anheftet und die Urkunde übergibt. Der gebürtige Viersener findet neben seinen zahlreichen Auftritten als Jazzmusiker und Fotograf seit 15 Jahren Zeit für eine Einrichtung in Witten, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen Musik als Therapie erfahren. Alexander Gerst wurde nicht nur für seinen Beitrag zur Forschung ausgezeichnet. „Wer wird sie jemals vergessen können, die Bilder von der ISS mit der berühmtesten Maus Deutschlands und dem kleinen blauen Elefanten?“, fragte Laschet. „Damit legen Sie den Grundstein für unseren künftigen wissenschaftlichen Nachwuchs.“ Dieser wartete auch schon mit Fotowünschen auf den Kölner.

Gerst überreicht Geschenk aus dem All

Gerst hatte dem Ministerpräsidenten etwas aus dem All mitgebracht: Eine Flagge, um sich im Namen des europäischen Astronautenzentrums zu bedanken. „Die Landesflagge hat 130 Millionen Kilometer hinter sich, sie ist 3061-mal um die Erde geflogen“ erzählte Gerst. Laschet bewundert stolz sein Geschenk, die Streicher stimmen Henry Purcell an. Durch die wandhohen Rundbogenfenster strahlt noch mehr Wärme in den Raum hinein, der durch die rührenden 19 Geschichten und Engagements, ob für Kirche, Kunst, Krebskranke oder Kinder schon aufgeladen ist. Eine der wenigen auserwählten Frauen ist Ursula Lehr. Die 88-jährige einstige Gesundheitsministerin hat mit dem Zentrum für Gerontologie den Grundstein für die Erforschung des Alterns gelegt. „Wir verneigen uns vor der Lebensleistung jedes Einzelnen“, sagte Laschet.

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