NRW Attentat auf Altenas Bürgermeister: Prozess um Mordanschlag beginnt

Der Bürgermeister von Altena wird in einem Döner-Imbiss mit einem Messer angegriffen. Der Täter soll aus fremdenfeindlichen Motiven gehandelt haben. Jetzt beginnt der Prozess wegen versuchten Mordes.

Andreas Hollstein, der Bürgermeister von Altena, wurde im November 2017 in einem Döner-Imbiss mit einem Messer angegriffen. Archivbild.

Andreas Hollstein, der Bürgermeister von Altena, wurde im November 2017 in einem Döner-Imbiss mit einem Messer angegriffen. Archivbild.

Foto: Michael Kappeler

Hagen. Sechs Monate nach der Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena im Sauerland muss sich der mutmaßliche Täter von diesem Dienstag an vor Gericht verantworten. Die Anklage legt dem 56-Jährigen versuchten Mord aus niedrigen Beweggründen zur Last. Das Landgericht Hagen muss unter anderem klären, ob der Angreifer aus fremdenfeindlichen Motiven handelte.

Die Stadt Altena ist weit über die Grenzen des Sauerlands hinaus für ihr Engagement bekannt. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise setzte Bürgermeister Andreas Hollstein sogar durch, dass die Kommune mehr Asylbewerber aufnahm als sie nach dem Verteilschlüssel musste. Doch offenbar teilten nicht alle rund 17 000 Einwohner die Einstellung des CDU-Politikers. Im November 2017 wurde der Bürgermeister in einem Döner-Imbiss angegriffen.

Andreas Hollstein hatte an jenem 27. November eine lange Sitzung im Rathaus hinter sich. Vor der Heimfahrt wollte er sich schnell noch etwas zu Essen besorgen. Laut Staatsanwaltschaft wurde er in dem Döner-Imbiss von dem 56-Jährigen gefragt, ob er der Bürgermeister sei. Als Hollstein das bejahte, soll der Mann ein Küchenmesser aus einer Umhängetasche geholt und den Politiker sofort attackiert haben. Angeblich rief der 56-Jährige dabei mehrmals: „Ich steche dich ab! Du lässt mich verdursten und holst 200 Ausländer in die Stadt!“

Dass der Bürgermeister den Angriff überlebte, verdankt er seiner eigenen heftigen Gegenwehr und der Hilfe der beiden Betreiber des Imbisses. Zu dritt schafften sie es, den Mann mit dem Messer zu überwältigen. Der Täter hatte sich hinter Hollstein gestellt und ihm die rund 22 Zentimeter lange Klinge an den Hals gehalten. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der Mann vorhatte, die Schlagader oder die Luftröhre zu durchtrennen. Der CDU-Politiker musste nach der Tat in einem Krankenhaus behandelt werden. dpa

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