In der Sitzung des Rats gab es Kritik an der Verzögerung Art-Hotel wird Gesamtschule – Rat stimmt zu

Der Rat hat dem Kauf der Grundstücke an der Bockmühle in Heckinghausen zugestimmt und die Grundsatzentscheidung für die siebte Gesamtschule dort wiederholt.

 Das ehemalige Art-Hotel soll zur siebten Gesamtschule umgebaut werden.

Das ehemalige Art-Hotel soll zur siebten Gesamtschule umgebaut werden.

Foto: Ja/Fries, Stefan (fri)

Der Rat der Stadt hat am Mittwoch die Entwicklung der siebten Gesamtschule und den Ankauf des Grundstücks an der Bockmühle beschlossen. CDU, Grüne, SPD, FDP und Linke stimmten dafür.

Die Stadt wird damit das ehemalige Art-Hotel kaufen, ebenso wie das Grundstück der früheren Zinn Engels Fabrik. Kosten 5,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Schulbau liegen nach Schätzungen der Stadt bei 60 bis 80 Millionen Euro. Der Bau einer Sporthalle dazu am Standort Badische Straße soll geprüft werden.

In der Fortsetzung der Sitzung von Montag hat die Politik sich weitgehend positiv zu der Entwicklung geäußert. Teilweise aber auch Kritik geübt.

Barbara Becker (CDU) hob hervor, dass der Beschluss, der den Grundsatzbeschluss von 2018 wiederholt, ein „zukunftsweisender Meilenstein für Heckinghausen und die ganze Stadt“ sei. Die Kosten, die höher sind, als die Stadt sie sich wünschen würde, seien aber ins Verhältnis zu setzen zu möglichen Kosten am anderen Standort an der Badischen Straße.

Dort ist mit höheren Kosten wegen der Hanglage zu rechnen, ebenso mit möglichen Altlasten, wie an der Bockmühle, zudem müsste die Kleingartenanlage umgesiedelt werden.

Dilek Engin (SPD) betonte, dass die SPD den Standort immer favorisiert habe und sie den „Sinneswandel“ von Kämmerer Johannes Slawig begrüße, der 2019 die Verhandlungen mit der Bethe Stiftung, der Eigentümerin von Grundstück und Hotel, wegen zu hoher Kosten abgebrochen habe. Damit sei auch der „schulpolitisch absurde Vorschlag von Schwarz-Grün“ vom Tisch, die Gesamtschule mit zwei Dependancen zu bauen.

Karin van der Most (FDP) rügte die Stadt für die Verzögerung. 2018 seien noch 45 Millionen Euro für den Bau an der Bockmühle vorgesehen gewesen, jetzt seien die Kosten wesentlich höher. Zudem habe auch die Politik eine Mitschuld an der Situation, weil man die Grundstückssituation mit den Plänen, an der Spitzenstraße Gewerbe anzusiedeln, verschärft habe. Dass auch die Folgekosten - für Gebäudesanierung und Altlasten - bisher nicht beziffert sind, sorge mit dafür, dass die FDP jetzt Bauchschmerzen bei der Entscheidung habe. Sie stimme aber wegen des dringenden Bedarfs infolge steigender Schülerzahlen zu.

Van der Most verwies darauf, dass schon 2018 für das Schuljahr 2022/23 von 2000 zusätzlichen Schülern in der Sekundarstufe 1 ausgegangen worden war. Die Zahlen hätten sich seitdem den Erwartungen nach entwickelt. Aber in Sachen Schule sei nichts passiert.

Rajaa Rafrafi (Die Linke) betonte, dass der Bedarf nicht weniger werde und man nach dem Beschluss am Mittwoch weiterdenken müsse. Sie sagte: „Wuppertal braucht eine achte Gesamtschule“.

Vor allem Caterina Zinke (Grüne) hat die Bedeutung der Schule für den Stadtteil betont, der dadurch für Familien und Lehrer an Attraktivität gewinne und sich weiter so positiv entwickeln könne, wie es bereits angestoßen worden ist.

Die Freien Wähler lehnten den Antrag wegen der Gefahr einer Kostenexplosion auf bis zu „150 Millionen Euro“ (Heribert Stenzel) rundherum ab.

Kämmerer Johannes Slawig machte deutlich, dass es für weitere Prüfungen von Gebäude und Grundstück keine Zeit gebe, weil sonst ein anderer Interessent das Grundstück kaufen würde. Wenn man jetzt keine Entscheidung treffe, sei das die Entscheidung für den Standort Badische Straße. Die Stadt und das Gebäudemanagement gingen aber davon aus, dass die Risiken am Standort Bockmühle beherrschbar seien.

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