Pflege : „Gemeindeschwester“ als Hilfe vor Ort
Düsseldorf SPD im Landtag möchte Ansprechpartner für ältere Menschen.
Gemeindeschwester - das klingt nach Nostalgie. Eine Nostalgie, die die SPD im NRW-Landtag gern aufleben lassen möchte. Als „Gemeindeschwester Plus“. Das Ziel: Pflegebedürftigkeit und Vereinsamung von alten Menschen entgegenzuwirken.
In der früheren DDR gab es Tausende Gemeindeschwestern. Deren Aufgabe war es, angesichts zu weniger Hausärzte den Menschen Hausbesuche abzustatten, Verbände zu wechseln, Blutdruck zu messen. Die „Gemeindeschwester Plus“ hat nach der Idee der SPD eine andere Aufgabe. Die Schwester, die laut dem SPD-Gesundheitsexperten Josef Neumann auch ein Gesundheitsbruder sein kann, sollte eine erfahrene Pflegefachkraft sein. Wenn das im Landtag nun angestoßene Projekt einmal läuft, sollen solche Pflegefachkräfte nach Vorstellung der SPD flächendeckend in allen Kommunen tätig sein. Als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Themen Gesundheit und Pflege. Sie sollen Orientierung bieten und Kontakte vermitteln - etwa zu einer geselligen Seniorenrunde. Oder Informationen darüber geben, wie eine Wohnung barrierefrei gestaltet werden kann. „Die Leute sollen nicht von Pontius zu Pilatus laufen müssen“, sagt Neumann. Sie brauchten den einen Ansprechpartner.
Angesichts der Tatsache, dass rund 80 Prozent der knapp eine Million Pflegebedürftigen in NRW zuhause versorgt werden, bedürfe es rechtzeitiger präventiver Hilfe, argumentiert Neumann. Die SPD verweist darauf, dass Rheinland-Pfalz schon 2015 ein entsprechendes Modellprojekt erprobt habe. Speziell geschulte Pflegekräfte hätten dort mehr als 3000 hochbetagte Menschen zu ihrer Gesundheits-, Pflege- und Lebenssituation beraten und unterstützt. Das Projekt sei in dem Bundesland inzwischen mit den Krankenkassenverbänden ausgeweitet worden.