NRW Anfang Oktober starten die Bauarbeiten

Velbert · . Das künftige Schulgelände ist fast geräumt, ein Bagger reißt zur Zeit die letzten Mauern von Haus „Birke“ ein: „Der Start der Bauarbeiten ist für die erste Oktoberwoche geplant,“ erläutert Markus Berg, Geschäftsführer des Bildungszentrums Bleibergquelle und Verwaltungsleiter des Diakonissen-Mutterhauses.

 Der Abriss von Haus „Birke“ ist fast abgeschlossen. Auf der Fläche wird die neue Grundschule Bleibergquelle gebaut. Foto: Reinhard Lüdeke

Der Abriss von Haus „Birke“ ist fast abgeschlossen. Auf der Fläche wird die neue Grundschule Bleibergquelle gebaut. Foto: Reinhard Lüdeke

Foto: Reinhard Lüdeke

Mit der Grundschule Bleibergquelle wird die Lücke zwischen der Kita „Quellenzwerge“, der Christlichen Gesamtschule und dem Berufskolleg geschlossen, sodass das Bildungszentrum künftig einen durchgängigen Weg von der U3-Betreuung bis zum Studienabschluss bietet.

So schnell war der Bau der Grundschule zunächst nicht vorgesehen, berichtet Berg. Vor drei Jahren hatte man sich im Rahmen einer Zukunftswerkstatt die einzelnen Bereiche der Diakonie und insbesondere den Bildungssektor angeschaut, um die künftigen Strukturen gut zu gestalten: „Die Erweiterung um eine Grundschule war da erst für das Ende der zwanziger Jahre angedacht.“ Im Zuge der Planungen für den Kita-Ausbau im Jahr 2019 erfuhr man jedoch von der Stadt Velbert, dass es akut Bedarf auch für Grundschulplätze gäbe: „Wir haben daraufhin beschlossen, keine zehn Jahre zu warten, sondern möglichst schnell eine Grundschule zu errichten.“

Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bildungsbereich war man der Bezirksregierung als bewährter Träger bekannt, benötigte aber ein besonderes Konzept. Die neue Schule, selbstredend für Ganztagsbetrieb ausgelegt, ist daher als „Draußenschule“ konzipiert: „Das heißt, jede Klasse verbringt möglichst viel Zeit, mindestens jedoch einen Tag pro Woche im Freien“, so Berg. Die Idee eines ökologisch orientierten Bildungsverständnisses stammt aus Dänemark, wird in vielen europäischen Ländern bereits praktiziert. In Deutschland kommt das Konzept vornehmlich in Hamburg sowie vereinzelt in einigen Bundesländern zur Anwendung: „In NRW ist bisher keine öffentliche Schule mit diesem Schwerpunkt bekannt.“ Ziel ist, Kinder mit der Natur vertraut zu machen: „Wenn sie die Dinge verstanden haben, sind sie auch bereit, sie zu bewahren.“ Als christlicher Träger sehe man sich in der Verantwortung für Natur und Schöpfung, für unsere Erde, unterstreicht Markus Berg.

Umgeben von Wäldern, Wiesen, Pferdekoppeln, Feldern, Feuchtwiesen und einem Landschaftsschutzgebiet biete das 140 000 Quadratmeter große Gelände des Campus Bleibergquelle optimale Voraussetzungen für die Umsetzung des Konzeptes, zu dem auch eine Kooperation mit dem Landesbetrieb „Wald und Holz“ beiträgt. Dabei werde digitales Lernen jedoch keineswegs vernachlässigt, betont Berg. Der moderne, lichtdurchflutete Neubau, dessen Errichtung nächsten Monat beginnen soll, greift die pädagogischen Schwerpunkte unter dem Motto „Wir lernen draußen“, sowohl im Gebäude wie auch im Außengelände auf. Unter anderem entsteht auch ein Outdoor-Klassenzimmer.

Aus den Klassenräumen können die Kinder in die Natur schauen, vor und nach dem Unterricht und während der Pausen wird das naturnah gestaltete Schulgelände genutzt. Angegliedert ist außerdem eine eigene Sporthalle – die Erweiterung der Halle an der Gesamtschule wäre deutlich aufwendiger geworden. Auch eine Integration von Haus „Birke“, wie sie beim Bau der Christlichen Gesamtschule mit Haus „Lärche“ erfolgte, war mit dem Neubaukonzept nicht umsetzbar. Insgesamt ist das Projekt mit zehn Millionen Euro veranschlagt. Ende 2022 soll die neue Grundschule bezugsfertig sein. Dass der Schulstart mit maximal 50 Kindern in zwei  Klassenverbänden zum Schuljahr 2022/23 vorgesehen ist, sei kein Problem, versichert Markus Berg: „Die beiden Klassen finden problemlos für ein paar Monate in der benachbarten Gesamtschule Platz.“

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