Hilden Ältere tauchen in die digitale Welt ein

Hilden · Awo, Diakonie und Kirchengemeinden arbeiten bei dem Projekt Hand in Hand. Anstoß dazu kam von den Leiterinnen der fünf Nachbarschaftszentren.

 Digitale Kompetenz für Ältere: (vl) Erwin Knebel (Digitalpaten), Janine Wrobel (Awo) und Marie Thérèse Barbezat-Rosdeck (Amtsleitung Soziales).

Digitale Kompetenz für Ältere: (vl) Erwin Knebel (Digitalpaten), Janine Wrobel (Awo) und Marie Thérèse Barbezat-Rosdeck (Amtsleitung Soziales).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Die Digitalisierung der Welt schreitet voran, und wer sich mit der Technik nicht auskennt, wird auch in seiner alltäglichen Lebensführung zunehmend Probleme bekommen. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen, die nicht mit Computer und Smartphone aufgewachsen sind, und die keine Kinder oder Enkel haben, die die Handhabung mal eben erklären können. An diesem Punkt setzt Projekt der fünf Hildener Nachbarschaftszentren in Trägerschaft der Awo Hilden, der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann und der Katholischen Kirchengemeinde St. Jacobus Hilden an. Die Initiative ging von den Leiterinnen der jeweiligen Nachbarschaftszentren aus.

„Super wichtig ist der Umgang mit den Geräten. Es geht darum, Ängste abzubauen und altersgerecht eine Unterstützung beim digitalen Kompetenzerwerb zu erfahren“, sagt Sabine Kussel-Schmitz, die das NBZ im Atrium der St. Jacobus-Kirchengemeinde sowie im Gemeindezentrum der St. Marien-Gemeinde im Hildener Norden leitet. Das Konzept, das der digitalen Spaltung der Gesellschaft eine digitale Inklusion entgegensetzen will, indem Vorbehalte gegenüber digitalen Medien durch Erlangung digitaler Kompetenzen abgebaut werden, basiert auf einer Umfrage, die im vergangenen Frühsommer gestartet wurde. Insgesamt 107 Seniorinnen und Senioren im Alter von unter 60 bis über 90 Jahre beantworteten allgemeine Fragen zu den Lebensumständen sowie zu Vorkenntnissen und Interessen im Hinblick auf den Gebrauch digitaler Medien wie Smartphone, Tablet und Computer. Auch die Nutzungsvorlieben wie Kommunikation, Information und Wissen, Mobilität, Online-Kauf und -Banking bis hin zur Altersorganisation mittels Kalender, Einkaufslisten und digitalem Arztbesuch wurden erfragt.

Die Umfrage, die zu rund 80 Prozent weibliche Teilnehmer umfasste, zeigte, dass insbesondere Frauen das Bedürfnis verspüren, sich in digitalen Techniken besser auszukennen und entsprechende Kenntnisse zu erwerben. Häufig sei die Situation so, dass in der Ehe der Mann das entsprechende Computerwissen hatte, jedoch nach dessen Tod die Frauen mit dem PC wenig anzufangen wussten. „Hier soll das niederschwellige Angebot, in dem maximal vier bis fünf Leute zusammenkommen, helfen, gezielt Fragen durch Experten aufzunehmen und auch die Kommunikation untereinander bei der Problemlösung zu fördern“, sagt Heike Cremerius, Leiterin des Robert-Gies-Hauses der Awo.

In allen Nachbarschaftszentren sind bereits Auftaktveranstaltungen, die durchweg bestens angenommen wurden, gelaufen. Auch Marie-Thérèse Barbezat-Rosdeck, Leiterin des Amts für Soziales, Integration und Wohnen, begrüßt die von der Stadt geförderte Initiative. „Medienkompetenz zu vermitteln ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die wir mit 30 Ehrenamtlern, darunter auch pensionierte Ex-Profis aus der IT-Branche, angehen“; erklärt Erwin Knebel von den Digitalpaten, einem Angebot der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann. Im Josef-Kremer-Haus der Awo an der Schulstraße 35 findet die Auftaktveranstaltung zur „Digitalen Kompetenz für Senioren“ am 10. Dezember dieses Jahres statt. Beginn ist um 14 Uhr. Eine telefonische Anmeldung unter 02103/240188 ist erforderlich.

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