Wenn Menschen jüdischen Glaubens beschimpft oder diskriminiert werden, nennt man das Antisemitismus. Dazu gehören Anfeindungen, körperliche Angriffe aber auch Diskriminierung im Internet und in den sozialen Medien.

In den letzten Jahren sind solche Angriffe häufiger geworden.

 Die Kirche warf den Juden früher vor, sie hätten Jesus getötet. Juden wurden deshalb von der christlichen Gesellschaft ausgeschlossen, diskriminiert und sogar ermordet. Im Mittelalter mussten Juden in sogenannten Judenghettos wohnen.

Damit man sie erkannte, mussten sie spitze Hüte und gelbe Zeichen tragen. Ihnen wurden viele Berufe verboten, sie durften zum Beispiel nicht als Handwerker oder in der Landwirtschaft arbeiten. Gleichzeitig warf man ihnen vor, geldgierig zu sein. Man gab ihnen die Schuld an Krankheiten, angeblich hätten Juden die Brunnen vergiftet.

Jüdische Menschen im Nationalsozialismus

Seinen schrecklichen Höhepunkt hatte der Hass gegen Juden von 1933 bis 1945 in Deutschland als Adolf Hitler an der Macht war. Die Nationalsozialisten, oder kurz Nazis, verschleppten Jüdinnen und Juden aus ganz Europa in sogenannte Konzentrations- und Vernichtungslager. Ungefähr 6 Millionen Männer, Frauen und sogar Kinder wurden in diesen Jahren ermordet, weil sie Juden waren. In den meisten europäischen Ländern nennt man diese schreckliche Zeit „Holocaust“. Die Juden sprechen von der „Shoah“ – übersetzt bedeutet das „große Katastrophe“.

Für den Judenhass heute gibt es mehrere Gründe. Neonazis finden den Nationalsozialismus gut und richtig. Sie haben etwas gegen Juden und auch gegen Menschen, die sie für Fremde halten, und wollen nicht, dass diese in Deutschland leben. Angriffe auf Juden haben häufig solch einen rassistischen oder rechtsextremen Hintergrund – aber nicht immer: Antisemitismus gibt es in ganz verschiedenen Bevölkerungsgruppen und in vielen Ländern.

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