meerbusch 650 Unterschriften gegen Abriss des Organistenhauses

Lank-Latum. · Das Organistenhaus soll einem Mehrfamilienhaus weichen. Dagegen gibt es zahlreiche Proteste.

 Silvia Schönfeld setzt sich mit einer Petition für den Erhalt des Organistenhauses ein.

Silvia Schönfeld setzt sich mit einer Petition für den Erhalt des Organistenhauses ein.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Rund 650 Unterschriften befinden sich bereits unter der Petition, mit der sich Silvia Schönfeld für den Erhalt des alten Organistenhauses neben St. Stephanus in Lank einsetzt. Damit hat sie ihr Ziel, 500 Unterschriften zu sammeln, weit übertroffen. Jetzt hat sie die Petition mit den Unterschriften dem Meerbuscher Bürgermeister, dem Bischof in Aachen, dem Kirchenvorstand der GdG Hildegundis von Meer und dem Planungs- und Liegenschaftsausschuss der Stadt postalisch zugestellt.

Eigentlich war geplant, dass in der nächsten Sitzung des städtischen Gremiums am 10. Februar über das Neubauprojekt beraten werden sollte. Jedoch ist wegen der Corona-Pandemie die Sitzung erneut verschoben worden. Ohne Zustimmung der Stadt können die Pläne eines Investors und der GdG nämlich nicht verwirklicht werden. Darauf setzt Schönfeld, die bereits in dritter Generation das dunkel geklinkerte Haus neben der Pfarrkirche bewohnt. Sie befürchtet, dass sie bald ausziehen muss, das alte Organistenhaus abgerissen und dafür ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage gebaut wird, möglicherweise sogar in „Schuhkartonformat“. 

„Die Kirche hat andere Aufgaben als sich an dem anhaltenden Immobilienboom zu bereichern“, ist beispielsweise ein Kommentar, der zu der Petition im Internet geäußert wird und die Meinung vieler widerspiegelt. Die Geschichte des Dorfes gehe kaputt und es verliere den alten schönen Charakter, ergänzt eine andere Bürgerin. Dass eine Kernsanierung des Hauses nicht wirtschaftlich sei, bezweifelt ein anderer.

Auf der Petition befinden sich viele bekannte Lanker Namen aus Kultur, Brauchtum und Politik. Wie Jörg Wartchow, Ludwig Petry, Heribert Schween und Peter Koch. Werner Schmalbach berichtet,  dass hier sein Vater Karl Schmalbach, zusammen mit dem damaligen Organisten Jakob Royen als musikalischen Co-Autor, seine Operette „Der Bürgermeister von Lankum“ geschrieben habe. Auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft gibt es Protest. Er richtet sich mit einem Einspruch gegen das geplante Bauwerk an den Planungsausschuss der Stadt.

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