Gericht 36-Jährige erstochen: Mord-Prozess beginnt

Düsseldorf · Der 45-Jährige soll in das Opfer verliebt gewesen sein. Bisher schweigt der Mann zu den Vorwürfen.

 Noch Wochen nach der Tat legten Nachbarn und Bekannte Blumen an der Bachstraße ab.

Noch Wochen nach der Tat legten Nachbarn und Bekannte Blumen an der Bachstraße ab.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Um 7.30 Uhr lauerte der Angeklagte der Frau nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mit einem 30 Zentimeter langen Messer auf. Passanten hatten noch die Hilfeschreie der 36-Jährigen gehört, konnten aber nicht mehr rechtzeitig eingreifen. Zwei Zeugen hatten Ali S. noch verfolgt. Nachdem der sie ebenfalls mit dem Messer bedrohte, gaben die Männer auf. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät.

Der 45-Jährige war sehr schnell identifiziert. Denn Ali S. war vielen Anwohnern bekannt, weil er in einem benachbarten Kiosk arbeitete. Dort hatte er die 36-Jährige auch kennen gelernt. Die beiden sollen sich angefreundet haben. Doch Freundschaft reichte dem Mann offenbar nicht. Als das Opfer keine weiteren Kontakte mehr wollte, schrieb der Büdchen-Mitarbeiter Briefe. „Jede Sekunde ohne dich ist die Hölle für mich“, soll es darin geheißen haben. Letzendlich soll verschmähte Liebe das Motiv gewesen sein.

Nach der Tat konnte der 45-Jährige zunächst flüchten. Eineinhalb Wochen wurde mit internationalem Haft befehl nach Ali S. gesucht, bis er schließlich in einer spektakulären im spanischen Sevilla festgenommen wurde. Dabei leistete er heftigen Widerstand.

Der Prozess ist zunächst auf  17. Verhandlungstage angesetzt. Die könnten sich wesentlich reduzieren, wenn der Angeklagte ein Geständnis ablegen würde. Bis zur Anklageerhebung hat er allerdings keinerlei Angaben gemacht.

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