ZEW-Stimmungsbarometer auf 21-Monats-Hoch: Schwalben am Konjunkturhimmel

Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der konjunkturelle Tiefstand allmählich erreicht ist. Von da an könnte es wieder bergauf gehen.

Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer. Aber die Anzeichen mehren sich, dass der konjunkturelle Tiefstand allmählich erreicht ist. Und von da an könnte es wieder bergauf gehen, wenn auch nur zögerlich.

Der erste Frühindikator, der unter Hunderten von Analysten und Börsianern ermittelte ZEW-Index, ist ins Plus gedreht. Am Freitag dürfte der Ifo-Geschäftsklimaindex ein ähnliches Signal geben. Damit gibt es berechtigte Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Talfahrt.

Der Maschinenbau, eine der Schlüsselbranchen für die Exportnation Deutschland, hatte bereits am Wochenanfang auf der Hannover Messe Zuversicht verbreitet. Und weite Teile der Autoindustrie, die Massenhersteller sind, fahren wegen der Abwrackprämie derzeit sogar Sonderschichten.

Allerdings gilt diese Art Staatshilfe als Strohfeuer, das erlischt, wenn der letzte Euro der Förderung ausgegeben ist. Vielleicht kann sich die Branche damit aber in wieder bessere Zeiten hinüberretten, ohne allzu viele Beulen abzubekommen. Dieses Autojahr wird jedenfalls besser als das vorangegangene.

Die Finanzkrise, in die zu gierige Banker die Welt gestürzt haben, ist damit noch nicht vorbei. Die Folgen werden noch jahrelang zu spüren sein. Und die erwarteten Verluste werden immer größer - gerade hat der IWF den geschätzten Schaden auf über drei Billionen Euro weltweit fast verdoppelt.

Diese toxischen und derzeit wertlosen Papiere gehören auch in Deutschland in die Giftschränke gesperrt. Sogenannte Bad Banks müssen mit staatlicher Hilfe schnell eingerichtet werden, um das Vertrauen unter den Banken wieder herzustellen und den Kunden die nötigen Kredite zu verschaffen.

Sollte es im zweiten Halbjahr wirklich wieder aufwärts gehen, muss die Geldversorgung stimmen. Angeblich ist es bisher kaum zu richtigen Kreditklemmen bei den Unternehmen gekommen.

Aber teurer ist es schon geworden, und einigen Firmen, die meist bereits vor der Rezession auf wackeligen Beinen standen, werden Finanzierungen sogar verweigert.

Im Blick behalten müssen die Notenbanken auch die Inflation. Überflüssige Milliarden, die das Bankensystem am Laufen halten sollten, müssen rechtzeitig wieder aus dem Kreislauf abgepumpt werden. Ansonsten droht ein neuer Schaden.

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