Meinung Vorstandschef von Daimler unter Druck

Meinung · Am Dienstag wird es ernst für den nicht mehr ganz so neuen Daimler-Chef Ola Källenius: Es wird erwartet, dass er auf der Bilanzpressekonferenz einen deutlichen Gewinneinbruch verkünden – und gleichzeitig den Sparkurs verschärfen wird.

 Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG.

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Nach drei Gewinnwarnungen in Folge dürfte es für den Nachfolger von Dieter Zetsche ungemütlich werden. Die Investoren drängen energisch darauf, dass Källenius endlich eine klare Strategie vorlegt, wohin die Reise des Autobauers gehen wird.

Bisher blieb der Vorstandschef in seinen Ankündigungen eher vage und blumig. Wie sieht die Elektro-Strategie aus? 2019 verkaufte Daimler nicht einmal 700 reine Elektro-Autos. Wann endlich ist die Diesel-Krise ausgestanden? 2,7 Milliarden Euro musste Daimler zuletzt dafür zurücklegen, und es ist nicht klar, ob weitere Sonderbelastungen drohen. Wie soll die Profitabilität gesteigert werden? Eine Rendite von vier Prozent macht das Unternehmen derzeit zum Schlusslicht bei den Premiumherstellern.

 Mit einem reinen Sparkurs wird Källenius den Konzern nicht fit für die Zukunft machen können, meint Annette Ludwig.

Mit einem reinen Sparkurs wird Källenius den Konzern nicht fit für die Zukunft machen können, meint Annette Ludwig.

Foto: Sergej Lepke

Mit einem reinen Sparkurs wird Källenius den Konzern nicht fit für die Zukunft machen können. Es müssen jetzt die Weichen gestellt werden, wie die Herausforderungen durch neue Spieler  wie Google oder Tesla gemeistert werden sollen. Der VW-Konzern etwa, der noch tiefer im Diesel-Sumpf steckte, hat schneller und radikaler reagiert – und dabei auch die Unternehmensphilosophie auf den Prüfstand gestellt. Daimler will „Das Beste oder nichts“, wie der eigene Anspruch formuliert wird. Derzeit ist man näher beim Nichts.

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