Meinung : Verbrechen haben keine Nationalität, sondern Täter
Meinung NRW-Innenminister Herbert Reul verfolgt eine vermutlich gute Idee damit, dass in Polizeimeldungen künftig die Nationalität eines Kriminellen genannt werden soll. Dennoch dient der Vorschlag Reuls nicht der Transparenz.
NRW-Innenminister Herbert Reul verfolgt eine vermutlich gute Idee damit, dass in Polizeimeldungen künftig die Nationalität eines Kriminellen genannt werden soll, wenn ihm die Tat eindeutig nachgewiesen ist. Der CDU-Poltiker macht seinen Vorstoß eigenem Bekunden nach im Sinne der Transparenz. Und tatsächlich ist es ja auch eine grundsätzlich interessante Information, ob ein Verbrecher aus Bayern oder aus Anatolien stammt. Aber nur zur Befriedigung der Neugier und zur Beglückung politischer Kräfte, die der deutschen Gesellschaft allzu gern ein Ausländerproblem attestieren will.
Dabei kann niemand noch ernsthaft leugnen, dass es in vielen großen Städten auch in Nordrhein-Westfalen arabisch-stämmige Familienclans gibt, die ganze Stadtteile kontrollieren und eindeutig kriminelle Parallelgesellschaften anführen. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche über einen langen Zeitraum stetig gestiegen ist, weil rumänische Banden Städte an Autobahnen gleichsam abgegrast haben.
Insofern wäre gegen die Idee des NRW-Innenministers eigentlich nichts einzuwenden. Wenn eh jeder weiß, dass Libanesen in Wuppertal den Drogenhandel kontrollieren, dann kann bei Festnahmen auch die Nationalität des Drogenhändlers genannt werden. Wenn 100 Marokkaner auf der Kölner Domplatte Frauen belästigen, dann ist die Nationalität schon der Menge an Straftätern wegen eine wichtige Nachricht.