US-Kongresswahlen Der Verlierer heißt Trump

Wuppertal · Viele Amerikaner haben Gründe, mit ihrer Regierung unter Joe Biden unzufrieden zu sein. Doch die „rote Welle“ bleibt aus - warum Donald Trump der Verhinderer eines größeren Erfolges gewesen sein könnte? Ein Kommentar.

Der ehemalige Präsident Donald Trump spricht am Wahltag im Mar-a-Lago zu Unterstützern.

Der ehemalige Präsident Donald Trump spricht am Wahltag im Mar-a-Lago zu Unterstützern.

Foto: dpa/Andrew Harnik

Noch ist die Zwischenwahl in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht entschieden. Aktuell sieht es allerdings so aus, als sollte die von Donald Trump prophezeite rote Welle ausbleiben. Von Erdrutschsieg kann jedenfalls keine Rede sein. Dabei haben viele Amerikaner Gründe, mit ihrer Regierung unter Joe Biden unzufrieden zu sein. Der amerikanische Traum entwickelt sich inzwischen auch für weite Teile des Mittelstandes zum Albtraum. Die Inflation ist hoch, der Sprit teuer, die Aktienkurse sinken. Das sind keine guten Zutaten für eine erfolgreiche Wahl. Dass es anscheinend dennoch weniger schlimm kommen könnte als befürchtet, dürfte mithin nicht die Stärke der Demokraten ausdrücken, sondern eine unerwartete Schwäche der Republikaner. Und hier könnte Donald Trump der Verhinderer eines größeren Erfolges gewesen sein. Denn in den Umfragen haben weder der Widerstand gegen schärfere Waffengesetze noch das anachronistische und frauenfeindliche Verbot von Abtreibungen den Konservativen die guten Prognosen verhagelt.