Meinung : Straßenausbaubeitrag – am Ende muss einer zahlen
Meinung Das Abschaffen des Straßenausbaubeitrags in NRW ist eine viel gehörte Forderung. Doch das Vorhaben muss auch finanziert werden. Am Ende ist es richtig, den Steuerzahler teilweise an den Kosten zu beteiligen.
Zu Ende gedacht wirkt sie paradox – die Forderung des Steuerzahlerbunds: Ausgerechnet der Verband, der sich so vehement für eine Entlastung des Steuerzahlers einsetzt, plädiert auf einmal für seine Belastung. Und das kommt so:
Ein Abschaffen des Straßenausbaubeitrags zugunsten der Grundstückseigentümer klingt zwar erst einmal ganz wie die bekannte Melodie. Dass nämlich der gierige Staat seine klebrigen Finger vom Geldbeutel der Bürger lassen soll. Plastisch gemacht wird das durch eindrucksvolle Fälle, in denen Hauseigentümer mit einem fünfstelligen Betrag zur Kasse gebeten werden. Und in eine finanzielle Zwangslage geraten, die sie in die Verschuldung zwingt. Wer würde da nicht sagen: Geht nicht, wo kann ich unterschreiben, dass dieses Übel ein Ende hat?
Aber die Sache muss ja auch gegenfinanziert werden. Irgendwer muss die Kosten für Ausbau und Reparatur der Straßen am Ende schließlich tragen. Und da sind wir bei der Belastung des Steuerzahlers. Durch die Entlastung der Grundstückseigentümer würden spiegelbildlich andere belastet – nämlich alle den Landeshaushalt finanzierenden Steuerzahler. Nach gegenwärtigem Stand mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Und zwar jährlich.