Pro und Contra : Sind Blitzer an der Autobahn die reine Abzocke?
Meinung Düsseldorf Auf der A1 soll an einer Baustelle ein Blitzer installiert werden. Die Radarfalle wurde im Zuge des Haushalts angekündigt. Sind Blitzer an der Autobahn eine reine Abzocke – oder gerechte Strafe? Ein Pro und Contra.
Ja, das hat vielerorts nichts mit Sicherheit zu tun. Es geht allein um die Einnahmen.
Von Ellen Schröder
Wuppertal will an der A1 einen neuen Super-Blitzer aufstellen, der jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll. Dass da Unmut aufblitzt, liegt auf der Hand. Ja, Raser müssen bestraft werden. Und Blitzer haben einen großen Anteil an der Verkehrserziehung, das ist unbestritten. Doch was innerorts an Unfallschwerpunkten und Schulen Sinn ergibt, ist an vielen Autobahnen fraglich und scheint oft nur einen Selbstzweck zu haben: Geldeinnahme und Abzocke. Geht es da wirklich um die Sicherheit oder nur um die Einnahmen? Viele Kommunen blitzen zumindest nicht da, wo es am meisten kracht, sondern da, wo am meisten zu holen ist.
Die Radaranlagen am berühmten Elzer Berg kurz vor Limburg haben Millionen Autofahrer auf der A3 geblitzt, die Masse an Bußgeldern hat dabei kaum einen Bewusstseinswechsel bewirkt. Die Frage lautet doch eher, ob es heutzutage nicht andere Methoden als ein starres Bestrafsystem geben kann. Section Controls (Kontrollen über eine bestimmte Strecke) oder Telematik-Tarife (wer angemessen fährt, erhält bei seiner Versicherung Rabatt) könnten eine viel größere Rolle spielen. Manchmal erfüllen aber schon ganz einfache Verkehrszeichen ihren Zweck: In Frankreich erinnert „Rappel“ immer wieder an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Ein generelles Tempolimit ist hier vielleicht auch sinnvoller.