Meinung Scheuers Pläne für E-Autos - die Gesamtidee fehlt

Meinung · Will Scheuer mit seinem Förderprogramm für private E-Auto-Ladesäulen nur davon ablenken, dass er bislang kein schlüssiges Verkehrskonzept für den Klimaschutz vorlegen kann? Ein Kommentar.

 Ellen Schröder.

Ellen Schröder.

Foto: nn

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer macht es den Fernsehmachern von Satire-Shows derzeit leicht. Zwar gehört er als CSU-Mitglied seit jeher zu den bevorzugten Zielscheiben von Heute-Show und Extra3, aber in diesen Tagen liefert er reichlich Vorlagen. Seine 400.000 Euro teure Fahrradhelm-Kampagne sorgte erst jüngst für Entrüstung. Als Experten vor Wochen das Thema Tempolimit anstießen, würgte Scheuer die Debatte ab und polterte, die Idee sei „gegen jeden Menschenverstand gerichtet“.

Jetzt will Scheuer den Anteil von Elektroautos durch ein Förderprogramm für private Ladestationen erhöhen – und fordert dazu eine Milliarde Euro aus dem Bundeshaushalt. Will Scheuer nur davon ablenken, dass er bislang kein schlüssiges Verkehrskonzept für den Klimaschutz vorlegen kann? Oder steht er so sehr unter Zugzwang? Nicht nur die Grünen werfen dem Minister Untätigkeit beim Bau von emmissionsfreien Autos vor. Ursprünglich wollte die Bundesregierung schon bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen. Ein Ziel, das klar verfehlt wird. Nun will Scheuer das Netz aus bislang 16.100 Ladepunkten ausbauen. Eine eigene Ladesäule in der Garage – und der Staat zahlt die Hälfte dazu? Das klingt nicht verkehrt. Doch das größte Problem bei den E-Autos bleibt der noch immer nicht perfekte Strommix. Daher ist es dringend nötig, andere Antriebsarten zu erforschen – und bis es soweit ist, den Wagen so oft es geht in der Garage stehen zu lassen.

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