Meinung : Online-Bestellungen - Die Kehrseite des Booms
Mit ein paar Klicks sind schnell Bücher, Schuhe oder Elektroartikel im Internet bestellt — dazu muss niemand mehr das Haus verlassen, auch die lästige Parkplatzsuche entfällt. Online-Bestellungen boomen, und das nicht nur zu Weihnachten.
Die Logistik-Unternehmen kommen kaum noch nach mit den Lieferungen. Da wundert es wenig, dass sich auch die Beschwerden über zu langsame oder mangelhafte Zustellungen häufen.
Die Schuldigen sind meist schnell ausgemacht: die Paketboten. Doch damit wird das schwächste Glied der Kette für Mängel verantwortlich gemacht, die meist an anderer Stelle entstehen. Insofern setzt die Bundesnetzagentur mit ihrem Vorschlag, teure Bußgelder gegen Firmen zu verhängen, die mangelhaft arbeiten, an der richtigen Stelle an.
Der Kunde hat ein Recht auf eine einwandfreie Lieferung und darf nicht dafür büßen, dass die Unternehmen zu eng planen und ihren Paketboten Vorgaben machen, die diese kaum einhalten können. Der tägliche Stau in den Innenstädten und mangelnde Parkmöglichkeiten setzt die Zusteller unter zusätzlichen Termindruck. Dazu kommt, dass es viel zu wenig Paketboten für viel zu viele Lieferungen gibt. Die Arbeitsbedingungen sind einfach nicht attraktiv genug.