Kommentar NRW und die Corona-Notbremse: „Wir irren vorwärts“

Meinung · Als laste die Pandemie nicht ohnehin schwer genug auf uns, dreht die Politik eine Schleife nach der anderen - die neue Corona-Schutzverordnung in NRW ist ein Paradebeispiel dafür. Ein Kommentar.

 Die Notbremse, die Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag noch konsequent „eins zu eins“ umsetzen will, zieht NRW jetzt auf andere Art als gedacht.

Die Notbremse, die Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag noch konsequent „eins zu eins“ umsetzen will, zieht NRW jetzt auf andere Art als gedacht.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Sie kennen bestimmt den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In dem Kinoerfolg spielt Bill Murray einen übellaunigen Wetteransager, der immer wieder denselben Tag durchlebt, bis er sich geläutert gibt. Im realen Leben sind Zeitschleifen wenig lustig. Als laste die Pandemie nicht ohnehin schwer genug auf uns, dreht die Politik eine Schleife nach der anderen, pendelt permanent zwischen harten Einschnitten und Corona-Lockerungen. Kein Wunder also, dass diese Ankündigungspolitik allen Beteiligten mehr Verdruss bringt und das Vertrauen in die Politik weiter sinkt: Nur noch 30 Prozent der Bürger bewerten das Krisenmanagement der Bundesregierung positiv. „Wir irren vorwärts“, nannte es treffend der Philosoph Richard David Precht.