Meinung : Masterplan - Horst Seehofer hat sich ein Lob verdient
In den letzten Wochen hat Innenminister Horst Seehofer wegen seines Kamikazeflugs in der Flüchtlingspolitik politisch und persönlich einiges um die Ohren gehauen bekommen. Hinter seinem Vorgehen stand eben nicht nur die Überzeugung, in der deutschen Asylpolitik wieder für Recht und Ordnung sorgen zu müssen.
Der Streit um seinen Masterplan Migration war auch ein Machtkampf zwischen ihm und Kanzlerin Angela Merkel.
Gleichwohl sollte man den Innenminister jetzt auch einmal loben. Denn mit seinem Vorhaben hat er den Finger in viele Wunden gelegt. An die zahlreichen Absurditäten des Asylrechts hat sich die deutsche Politik nämlich bislang nicht herangetraut. Dass zum Beispiel jemand unbehelligt wieder einreisen konnte, obwohl gegen ihn eine Einreisesperre verhängt gewesen ist, ist nicht zu begreifen. Auch nicht, dass sich Asylverfahren über Jahre hingezogen haben, was übrigens nicht im Sinne der Betroffenen sein kann.
Vom Mangel an konsequenten Abschiebungen durch die Bundesländer ganz zu schweigen. Beim Bürger hat das erheblich für Verdruss gesorgt. Und an Seehofers Argument ist natürlich etwas dran: Jedes Bußgeld wird staatlicherseits bis zur letzten Instanz verfolgt, aber ein Gefährder kann hierzulande über Jahre unbehelligt leben, ohne irgendwelche Sanktionen befürchten zu müssen. Klingt populistisch, ist es auch. Aber deshalb ist dieser Gedanke nicht per se falsch.