Meinung Coronavirus-Krise - Von der Angst gepackt

Meinung | Berlin · Auch die Bundesregierung dreht am großen Rad, um die Entwicklung einzudämmen, damit nicht irgendwann das ganze Land lahmgelegt ist. Alles andere wäre fahrlässig.

 Hagen Strauß.

Hagen Strauß.

Foto: nn

Wer am Wochenende einkaufen gegangen ist, der stand zum Teil vor leeren Regalen – überall in Deutschland. Die Corona-Krise hat zu Hamsterkäufen geführt. Es ist den Bürgern freilich nicht zu verdenken, dass sie vorsorgen. Die Ausbreitung des Virus schreitet voran. Und dass mancher da von der Angst gepackt wird und lieber die Vorratskammer kräftig auffüllt, ist völlig verständlich. Übrigens sollte man auch in „normalen Zeiten“ immer eine Notversorgung zu Hause haben.

Nach wie vor besteht aber kein Grund zur Panik. Das betont Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gebetsmühlenartig. Vier von fünf Infektionen verlaufen milde. Allerdings dreht die Bundesregierung selbst am großen Rad, um die Entwicklung einzudämmen, damit nicht irgendwann das ganze Land lahmgelegt ist. Alles andere wäre fahrlässig. Die Bundesregierung beugt ebenfalls vor.

Denn die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Krise sind bereits spürbar. Finanzminister Scholz kündigt daher ein Konjunkturpaket an, falls sich die Lage weiter verschärfen sollte. Die Mittel sind da, wenn man bedenkt, mit welchen milliardenschweren Haushaltsüberschüssen Scholz zuletzt jonglieren konnte. Die Finanzkrise hat gezeigt, dass Konjunkturpakete nicht nur die Folgen abmildern, sondern die Wirtschaft für die Zeit danach stärken. Daher kann ein solcher Schritt richtig sein. Bleibt zu hoffen, dass Horst Seehofer recht hat mit seiner Annahme, bis zum Ende des Jahres werde es einen Impfstoff geben. Das dürfte weniger auf Fachkenntnissen des Ministers fußen als auf Erfahrung mit ähnlichen Viren. Sollte die Corona-Krise tatsächlich einmal überstanden sein, muss es eine Bestandsaufnahme geben. Denn das nächste Virus kommt bestimmt.

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