Meinung : Herbert Reul und die Wald-Widersprüche
Meinung Die Situation um seine verschwundenen Erinnerungen, die nun wieder auftauchen, mag der NRW-Innenminister Herbert Reul als verzeihbare Fehler beurteilen. Die Angelegenheit kann sich aber auswachsen.
Die Situation um seine verschwundenen Erinnerungen, die nun wieder auftauchen, mag der NRW-Innenminister Herbert Reul als verzeihbare Fehler beurteilen. In seiner charmant väterlichen Art, für deren Wirkung auf andere er einst von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) als Innenminister, der im Stahlgewitter zu stehen hat, nominiert worden ist.
Sie ist trotzdem nicht zu unterschätzen, weil eine Landesregierung, die bis heute nicht die Kosten für den vermutlich millionenschweren Polizeieinsatz benennen kann, sich durch undurchsichtige Verhaltensketten dem Verdacht aussetzt, quasi im Auftrag eines Großunternehmens gehandelt zu haben. Vorauseilender Gehorsam für RWE?
Das ist die tatsächlich große Gefahr für Herbert Reul, der nebenbei bemerkt gerade das ausbadet, was verantwortlich auch im Bauministerium bei Ministerin Ina Scharrenbach entschieden wurde. Dass die Brandschutzgefahr in den Baumhäusern ein Verwaltungs-Vorwand für ein größeres Ziel als nur Lebenserhalt bei Waldbesetzern waren, war schon vor einem Jahr ziemlich klar – auch wenn immer geleugnet.