Kommentar Straffer Zeitplan für Koalitionsverhandlungen: Lieber umsichtig als schnell

Meinung | Wuppertal · Die Koalitionsverhandlungen haben begonnen. Und es geht vor allem um das Thema Klimaschutz. Das birgt allerdings ein Risiko - ein Kommentar.

 Olaf Scholz verlässt den Tagungsort nach dem Auftakt der Koalitionsverhandlungen. Wird er schon Anfang Dezember zum Kanzler gewählt?

Olaf Scholz verlässt den Tagungsort nach dem Auftakt der Koalitionsverhandlungen. Wird er schon Anfang Dezember zum Kanzler gewählt?

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Koalitionsverhandlungen haben begonnen. Und über der Arbeit einer jeden der 22 Arbeitsgruppen steht im Grunde ein und dieselbe Überschrift: „Deutschland braucht mehr Klimaschutz.“ Das ist nicht von der Hand zu weisen und wird an diesem Freitag mit dem nächsten bundesweiten Klimastreik lautstark unterstrichen. Die Jugend geht auf die Straße und zieht ihre Eltern und Großeltern mit. Die Berliner Politik schaut gebannt zu, denn schon im Wahlkampf gab es kein anderes Thema, zumindest kein politisches. Also wird sich in den Koalitionsverhandlungen vieles um das 1,5-Grad-Ziel, um das Klimaschutzabkommen von Paris und die Frage drehen, wie eine Industriegesellschaft den Richtungswechsel schaffen kann. Das birgt allerdings das Risiko, dass die Zeit nach der Wahl ebenso monothematisch fortgesetzt wird, wie sie sich vor der Wahl entwickelte.