Meinung : Koalition dreht nur an kleinen Miet-Schräubchen
Meinung Berlin Schwarz-Rot dreht an vielen kleinen Schräubchen, um die Mietenexplosion in den Griff zu bekommen. Mehr als die schlimmsten Auswüchse dürften damit allerdings kaum zu lindern sein. Es fehlt der große Wurf.
Den guten Willen kann man der Bundesregierung nicht absprechen. In dieser Woche beschäftigte sich der Bundestag gleich mit mehreren Gesetzen, um der vor allem in Ballungsräumen anzutreffenden Mietenexplosion Einhalt zu gebieten. So soll die Mietpreisbremse nachgeschärft werden. Darüber hinaus müssen Vermieter mit Rückzahlungen für zu viel verlangte Mieten rechnen. Und kurzfristige Mietsprünge sollen sich künftig weniger auf die Vergleichsmiete auswirken, die wiederum beim Mietspiegel eine zentrale Rolle spielt.
Schwarz-Rot dreht also an vielen kleinen Schräubchen. Mehr als die schlimmsten Auswüchse dürften damit allerdings kaum zu lindern sein. Es fehlt der große Wurf.
Im ersten Halbjahr sind die Mieten im Schnitt immer noch um 4,4 Prozent gestiegen. Das ist deutlich mehr als jede Lohnerhöhung für Otto-Normalbürger im gleichen Zeitraum. Und wenn man auch noch die Mondpreise betrachtet, die für Wohnimmobilen inzwischen auf den Tisch geblättert werden, dann fällt es schwer, an eine Trendwende zu glauben.