Tatsache ist, dass viele Menschen auf Homöopathie schwören. Nicht wenige Familien setzen auf homöopathische Behandlungen für ihre Kinder. Offenbar aber nicht in solchen Dimensionen, um der teilweisen Kostenerstattung seitens gesetzlicher Kassen komplett einen Riegel vorschieben zu müssen. 2017 lag der Anteil homöopathischer Medikamente an den Gesamtausgaben für Arzneimittel bei deutlich weniger als 0,1 Prozent. Und es ist ja auch nicht ausgemacht, dass sich diese Ausgaben eins zu eins für vermeintlich oder tatsächlich sinnvollere Zwecke im Gesundheitsbereich verwenden ließen. Denn Homöopathie spielt nicht nur als Zusatz zur Schulmedizin eine Rolle. Sie wird auch statt der Schulmedizin genutzt.

Dass Krankenkassen überhaupt solche – wohlgemerkt freiwilligen - Angebote machen, hat zweifellos auch mit ihrer guten Finanzlage zu tun. Angesichts einer sich eintrübenden Konjunktur muss es dabei aber nicht bleiben. Hinzu kommt, dass die Große Koalition erst kürzlich die Zügel angezogen hat. Im Rahmen ihres Terminservice- und Versorgungsgesetzes wurde der bis dahin mögliche Wahltarif für homöopathische Arzneimittel abgeschafft. Nach Darstellung des Bundesgesundheitsministeriums soll dieser spezielle Tarif von den Versicherten kaum genutzt worden sein. Gemessen an der aktuell großen Aufregung über eine vermeintliche Verschwendung von Beitragsgeldern für Globuli & Co. handelt es sich also offenbar nur um ein kleines Problem.